Viel Handlung, wenig Substanz

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r.e.r. Avatar

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Zwei Schwestern, eine tote Mutter, ein totes Kind, ein verschwundener Vater, ein treuloser Ehemann, ein drogengefährdeter Sohn, ein dunkles Geheimnis in der Vergangenheit. Es sind viele Handlungsstränge die Barbara Kunrath in ihrem Roman "Schwestern bleiben wir immer" nebeneinander her spinnt. Zu viele, wie ich meine.
Kunrath fächert die Familiengeschichte der Schwestern Alexa und Katja auf. Die Mutter der beiden ist gerade gestorben und hat einen mysteriösen Brief hinterlassen, in dem sie von großer Schuld und einem Fehler spricht. Anhand der Adresse auf dem Brief machen die ungleichen Schwestern sich auf die Suche.
Das allein hätte schon genügt eine spannende Geschichte zu kreieren. Leider belässt es die Autorin nicht dabei. So müssen die Schwestern sich parallel dazu noch mit den diversen Unzulänglichkeiten ihres Lebens plagen, die ich eingangs nannte.
So erscheint mir der Roman eher wie eine Skriptvorlage für belanglose Fernsehunterhaltung. Ich hatte mir jedoch ein feines Psychogramm erwartet, das tief in die Seele der Protagonisten blickt. Hier findet man jedoch nur oberflächliche Stereotypen. Ich fand das Buch daher recht enttäuschend.