Letzte Ölung im Kommunionskleid - schwesterliche Absolution?

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kassandrasrufe Avatar

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Der frz. Psychothriller „Soeurs“ beginnt mit seinem Auftakt im Jahre 1988: in einem Wald streifen zwei in anscheinend 'unschuldig'-Weiß-gekleideten Schwestern umher, die 16jährige Amber & die um ein Jahr jüngere Alice, um sich mit einem 30jährigen Autor zu treffen, dessen glühende Fans sie seit ihrem 12. Lebensjahr sind; es handelt sich um „Erwachsenenromane von nahezu unerträglicher Brutalität, schockierende und empörende Szenen, Morde, Verstümmelungen“ und ganz viel Sex. Die beiden bieten ihm an, ihm all seine Wünsche zu erfüllen, wohl auch mit eigenen perversen Gelüsten verquickt. Wer wird hier wen manipulieren?
Dann erfolgt ein Zeitsprung ins Jahr 1993:
ein Sportruderer macht bei einem seiner Übungseinheiten eine erschreckende Entdeckung: zwei Leichen, übel-zugerichtete Mädchen in sowas wie Kommunionskleidern in Szene gesetzt, treibend im Fluß… dies wird zum ersten Fall für den jungen Kripo-Frischling Servaz werden. Ein einmaliges Verbrechen, oder werden irgendwann weitere Tote im Zweierpack entdeckt werden??
Rückblick: Martin Servaz‘ Eltern ist Schrecklichstes zugestoßen: nach der tödlichen Vergewaltigung an seiner geliebten Frau nahm sich dann auch sein Vater mit Gift das Leben… Martin fand seinen Papa tot auf, und dessen Suizid nahm dem jungen Mann seine restliche Lebensfreude.
So fährt Kapitel 3 fort, hier ist jetzt weiter von Martin die Rede, nicht? Er ist mit 24 liebevoller Vater des süßen 2jährigen Mädchen Margot, doch seine Beziehung mit einer sehr eingespannten Stewardess (Alexandra) scheint aufgrund ihrer vermeintlich vielen Seitensprünge und damit Ehebrüchen unhaltsam den Bach hinab zu stürzen. Ach nein, muß das sein… :-(
Es ist bereits der fünfte Band einer Serie des französischen Bestseller-Autors Bernard Minier um Kommissar Martin Servaz und nimmt dramatischen Bezug auf den allerersten Kriminalfall vor 25 Jahren, der anscheinend dazu verheerend fehlerhaft aufgelöst wurde. Da ich die anderen Teile noch nicht gelesen habe, würde mir wohl als Quereinsteigerin wichtiges Hintergrund-Wissen fehlen und wünsche deshalb allen anderen: ToiToiToi… …
Die Sprache ist mit sehr viel bildlichen Beschreibungen voll und teils poetisch ausgefrachtet.
Das Cover zeigt nur ein Mädchen/junge Frau von hinten - hier hätte ich, aufgrund des Titels und der ersten Toten, doch zwei erwartet.