Der 5. Fall für Martin Servaz

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alexl Avatar

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Der vorliegende 5. Roman von Bernard Minier um den Toulouser Kommissar Martin Servaz spielt auf zwei Zeitebenen.
Der erste, im Jahr 1993 spielende Teil, schildert einen der ersten Fälle von Servaz als junger Ermittler. Zwei junge Studentinnen und Schwestern, beide glühende Fans und Verehrerinnen des Krimiautors Erik Lang, werden ermordet aufgefunden.
Der Tatort weist starke Ähnlichkeiten mit einem der bekanntesten Romane Langs auf, sodass die Ermittlung schnell zu ihm führt und er zum Hauptverdächtigen wird. Besonders die Charakterzeichnung Langs als der arrogante, selbstgefälige und von sich selbst überzeugte Autor ist meines Erachtens sehr gelungen. Natürlich kommt auch die Spannung nicht zu kurz. Darüber hinaus lernt Servaz auch die Schattenseiten der Polizeiarbeit mit ihren teilweise brutalen Methoden kennen.
Ohne zu viel zu verraten wird der Mordfall jedoch scheinbar aufgeklärt ohne dass eine Mitschuld des Autors bewiesen werden kann.
25 Jahre später, im zweiten Teil des Buches, wird Servaz erneut mit Erik Lang konfrontiert, dessen Ehefrau ermordet wurde. Ist den Ermittlern 1993 ein fataler Fehler unterlaufen?
In diesem zweiten Teil des Romans läuft der Autor erst zur Höchstform auf und steigert die Spannung sukzessive. Speziell die letzten 60 Seiten fliegen geradezu und die Spannung ist kaum mehr auszuhalten, ehe der Roman nach mehreren plötzlichen, aber durchaus logisch nachvollziehbaren Wendungen auf seinen Höhepunkt zusteuert.
Neben Jean-Christophe Grangé ist Bernard Minier für mich der herausragende Krimiautor Frankreichs. Auch dieser Roman ist eine absolute Kaufempfehlung und auch für Neueinsteiger in die Serie problemlos, auch wenn das Wissen über die Vorgeschichte von Servaz aus den vorherigen Büchern durchaus von Vorteil ist.
Beide Daumen hoch für diesen spannenden Krimi.