Schwestern im Tod

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Auf den Thriller "Schwestern im Tod" habe ich mich sehr gefreut. Denn der französische Bestseller-Autor Bernard Minier führt seine Leser in seine eigene (literarische) Szene, in dem er von einem eitlen, selbstgefälligen Krimi-Autoren mit verstörender Fantasie erzählt, der in einem aufsehenerregenden Fall mit zwei ermordeten Schwestern verwickelt ist, die sich ihm als seine begeisterten Fans geoutet hatten.

Im 5. Psychothriller des französischen Bestseller-Autors Bernard Minier wird Kommissar Martin Servaz mit seinem allerersten Fall konfrontiert, der damals nur scheinbar gelöst werden konnte. Für Kommissar Martin Servaz aus Toulouse ist es ein Schock, als er in einer eisigen Februar-Nacht zum Tatort eines Mordes gerufen wird: Nicht nur liegt das Opfer inmitten giftiger Schlangen – die Ermordete trägt ein Kommunionkleid, und es handelt sich um die Ehefrau des Krimi-Autors Erik Lang.
Mit Lang hatte Servaz bereits vor 25 Jahren bei seinem ersten Fall zu tun. Damals waren am Ufer der Garonne in den Pyrenäen zwei Studentinnen ermordet aufgefunden worden, an Baumstämme gefesselt und in Kommunionkleider gehüllt. Die Schwestern waren Fans von Lang gewesen, auf ihrem Zimmer hatte dessen Bestseller »Das Kommunionkind« gelegen. Zufall? Doch gerade, als sich die Lage für Lang zuzuspitzen schien, hatte der Fall eine dramatische Wendung genommen.
Für Kommissar Servaz steht bald fest, dass sie damals etwas Wichtiges übersehen haben. Und tatsächlich fördert eine DNS-Analyse aller drei Mordopfer Erstaunliches zutage …

Ich will nicht lange um den heißen Brei herumreden. Das aufsehenerregende Cover hat mich geflasht. Eine zarte dunkelhaarige Schönheit in einem langen weißen Kleid, das gewisse Assoziationen mit einem Kommunionkleid weckt, läuft vor einem Unbekannten davon. Was ist geschehen? Wer ist hinter ihr her? Ist ihr Leben in Gefahr? Die gleiche Erwartungshaltung spiegelt der ansprechende Titel, der den Leser auf eine denkwürdige Geschichte einschwört, die tief in den Literaturzirkus mit gewöhnungsbedürftigen Hauptdarstellern eintaucht, die Fiktion und Realität nicht voneinander trennen können.

Leider ist die interessante Story an einigen Stellen zu überdreht, um realistisch zu wirken. Hin und wieder hätten einige Passagen drastisch gekürzt werden müssen, weil die Spannung auf der Strecke bleibt. Alles in allem hat mich dieser langatmige Thriller um selbstgefällige Autoren und fanatische Fans nicht richtig überzeugen können, auch wenn er - wie wir es von Bernard Minier gewohnt sind - düstere Spannung mit Twists und Turns bis zum überraschenden Ende bietet.