Unbekanntes aus Frankreich

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kleincaro89 Avatar

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Martin Servaz ist noch ein junger Ermittler, als ihn der erste Mord in seiner Laufbahn ereilt: zwei junge Frauen, an Bäume gefesselt und mit Kommunionskleidern bekleidet. Die zwei Schwestern waren große Fans von dem Krimiautor Erik Lang, zu dem jede Spur führt. Doch ein Ereignis weist auf einen anderen Täter hin.
Viele Jahre später, Martin Servaz ist inzwischen Leiter seiner Truppe, wird er erneut zu einem Mord gerufen. Die Tote ist erneut in ein Kommunionskleid gehüllt und gleichzeitig die Ehefrau des Krimiautors Erik Lang, der damals unter Mordverdacht stand. Und wieder deutet alles auf ihn als Mörder.
Das Rätselraten beginnt erneut. Irgendwo in der Vergangenheit muss des Rätsels Lösung liegen, so viel ist dem Ermittler klar.

Bereits das Cover stimmt auf den Inhalt des Buches ein und holt den Leser ab. Es nimmt ihn mit in die Dunkelheit der Story und begleitet ihn durch das gesamte Buch. Auch die gewählten Farben des Covers sind, trotz der Kälte von Blau und Weiß, einladend und einnehmend.
Dass das Buch in zwei Teile, damals, vor 25 Jahren, und heute geteilt ist, fand ich im ersten Moment verwirrend, weil ich nur mit einem kurzen Rückblick auf damalige Geschehnisse gerechnet hatte, doch ebenso erfreut war ich, als ich bemerkte, dass der Autor den Leser vollends mit in die Vergangenheit nahm und ihm dort alles darbot. Es war ein schöner Einstieg in das neue Buch.
Ebenso wunderbar kommt der Leser auf diese Weise in die Verbindungen und Beziehungen der einzelnen Charaktere, auch wenn „Schwestern im Tod“ das erste Buch von Bernard Minier für einen ist. Zwar gibt es immer mal wieder Rückblicke und Hinweise auf frühere Bücher, doch die schafft es der Leser zu überlesen oder so zu verarbeiten, als dass er sich seinen Teil denkt. Somit ist das Buch auch für Neulinge geeignet.
Und wer ein Neuling ist, der wird sich begeistern lassen; wer bereits ein Kenner des Autors ist, wird wissen, was ihn erwartet. Minier schreibt wortgewandt, interessant und angenehm, ebenso wie spannend und lauernd. Er schafft es, den Leser bei der Stange zu halten und ihn mitzunehmen in die Dunkelheit seiner Gedanken.