Zwischen 1993 und 2018

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
milena Avatar

Von

Bernard Minier ist in Frankreich bereits mehrfach preisgekrönt, somit sind die Erwartungen beim Leser natürlich auch entsprechend hoch. "Schwestern im Tod" ist sein 5. Psychothriller. Meiner Meinung nach durchaus routiniert erzählt, wobei die Schilderung der Landschaft rund um Toulouse mir gut gefallen hat und auch das entsprechend französische Flair des Buches ausmacht. Martin Servaz aus Toulouse hatte mit dem Krimiautor Erik Lang bereits in einem Fall von 1993 zu tun. Zwei Mädchen werden ermordet, in Kommunionskleider gesteckt, die eine mit einem Kreuz um den Hals, an Bäumen gebunden, von einem Ruderer an der Garonne entdeckt. Beide waren leidenschaftliche Fans des Krimiautors Erik Lang, dem auch ein mehrfaches Treffen mit den Mädchen nachgewiesen werden konnte. Des Mordes schuldigt bekennt sich dann allerdings ein junger Student, der mit den Mädchen zusammen in einem Wohnheim lebte, und sich durch Selbsttötung der Bestrafung entzog. Es bleiben leichte Zweifel und Ungereimtheiten und Zweifel, aber der Fall wird zu den Akten gelegt. 25 Jahre später wird die Polizei wieder zu Erik Lang gerufen. Dessen Frau liegt totgebissen von der Schlangensammlung ihres Mannes in den hochherrschaftlichen Räumen. Die Ermittlung beginnt. Was mir gut gefallen hat, sind die Verknüpfungen zwischen Anspielungen in den Büchern und dem realen Tatgeschehen, das hält die Spannung hoch. Zum Teil überzeichnet fand ich aber die Figur von Erik Lang und gleich vier fanatische, nahezu psychopathische Fans, zu allem entschlossen, zwischen zwei Buchdeckeln, vielleicht doch ein bisschen zu dick aufgetragen?? Daher nur vier Sterne!