Drei Geschichten in einem Roman

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hoelzchen Avatar

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Mira erbt von ihrem verstorbenen Patenonkel Okko sein Haus auf Amrum. Auf Amrum wohnt auch ihre jüngere Schwester Anke mit Mann und vier kleinen Kindern. Mira ist Single und hat immer das Gefühl, nicht richtig zu sein, irgendwas fehlt. Sie wohnt in Hamburg und hat in der Kindheit ihre Ferien immer auf Amrum verbracht, dort hat sie sich immer wohl gefühlt. Zu Okko verband sie eine große Zuneigung. Dann gibt es noch zwei weitere Handlungsstränge. In einem, geht es um die über 80jährige Friede aus Berlin. Sie muss immer noch arbeiten, um Ihr Auskommen zu haben. Somit ist sie Kinderfrau und Putzhilfe. Im dritten Handlungsstrang verschlägt es uns in die Vergangenheit. In Süddeutschland wächst Josephine im Nachkriegsdeutschland auf. Sie wohnt bei ihrer Großmutter und bei den Tanten und Onkeln. Ihre Mutter ist fortgegangen, es heißt, sie will den Vater suchen. Die Mutter kehrt nie zurück. Josephines Kindheit ist geprägt von Arbeit, sie hat es nicht leicht. Eines Tages beschließt sie, ihre Mutter zu suchen und geht auch fort.
„Schwestern wie Ebbe und Flut“ von Thesche Wulff habe ich als Hörbuch gehört. Der Klappentext ließ mich eine Geschichte über Schwestern vermuten, doch dieser führte mich in die Irre. Die erste Hälfte der fast 14-stündigen Aufnahme, erschien mir sehr langatmig. Die drei unterschiedlichen Handlungsstränge wusste ich nicht einzuordnen. Die Beziehung zwischen Mira und Anke nervte mich, empfand sie als toxisch und es ging einfach nicht voran. Ich fragte mich immer wieder, was will mir die Autorin mit dieser Geschichte sagen. Man braucht schon Geduld, doch dann wendete sich das Blatt. Die Geschichte nahm an Fahrt auf und ich konnte die Verknüpfungen zum Gehörten erahnen. Einen großen Anteil dran, dass ich nicht aufgab weiterzuhören, hat auch die Hörbuchsprecherin Jodie Ahlborn. Eine tolle Besetzung und es macht Spaß ihr zuzuhören. Man muss sagen, die Autorin Thesche Wulff hat sich wirklich Gedanken gemacht, die Storyline ist gut und sie hat viel zu erzählen. Vielleicht ein bisschen zu viel. Aber vielleicht eignet sich dieses Buch auch einfach nicht als Hörbuch so gut. Ich hatte wirklich Anlaufschwierigkeiten, außerdem hatte ich auch etwas ganz anderes erwartet. Die Auflösungen am Ende, haben mir sehr gut gefallen und regen auch zum Nachdenken an. Es ist ein leises Buch, auf welches man sich einlassen muss. Alles in allem vergebe ich 3 Sterne.