Wasser trägt

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savanna Avatar

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Es sind die Dinge im Leben, die unsere Batterien wieder aufladen lassen. Dinge, die uns Freude bereiten, die uns von Alltag und Sorgen ablenken und die uns immer wieder Kraft geben. Das kann für die einen das Singen im Chor sein, dass kann für die anderen das Sammeln alter Postkarten sein. Für Philomena ist es das Schwimmen.

In "Schwimmen" begleitet der Leser die Hauptperson Philomenia über viele Phasen ihres Lebens. Von der Kindheit über die Teenager-Phase bis hin zum jungen Erwachsenen-Leben zeigt Phil einige Verhaltensauffälligkeiten, die sich allein beim Schwimmen legen. Während sie in anderen Lebensbereichen maximal als mittelmäßig einzustufen ist, zeigt sie sich im Wasser vom ersten Moment an als besonders talentiert.

Während familiärer und schulischer Schwierigkeiten zieht sie sich über viele Stunden zum Training ins Wasser zurück. In diesem Element fühlt sie sich wohl - Wasser trägt hier im wahrsten Sinne des Wortes. Sie empfindet einen 'Flow', der sie eintauchen lässt in einen andere Welt und der sie Sorgen und Unsicherheiten vergessen lässt. 

Das Erstlingswerk der irisch-amerikanischen Autorin Nicola Keegan fällt auf durch ein schlichtes, aber dennoch bildgewaltiges Cover und eine klare, teilweise tiefgreifende, teilweise ernüchternde Sprache. Ich habe in der Geschichte Längen vor allem nach dem ersten Drittel identifiziert, die mir ein kontinuierliches 'Dranbleiben' an den Entwicklungen um Phil leider erschwert haben.

Entsprechend der zu findenden Rezensionen scheint dieses Buch deutlich zu polarisieren - ich selbst ordne das Werk im 'guten Mittelfeld' ein, wobei ich die Idee zum Buch deutlich höher bewerten würde, als die Umsetzung selbst.