Ägypitsch

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Die schwedischen Thriller sind immer spannend und gehen unter die Haut. Der Prolog beginnt im Jahr 1980, nachdem eine Fähre einen Brückenpfeiler rammt. Die Brücke stürzt ein und die Autos stürzen im dichten Nebel ins Wasser. Dann kommen wir ins Heute. In Schweden herrscht ungewöhnlich brütende Hitze, als in einem Kanal eine männliche Leiche gefunden wird, an deren Hals ein Krokodilskopf angenäht war. In paar Tage später wird wieder ein Toter gefunden, wieder mit einem Tierkopf und in die Haut waren ägyptische Hyroglyphen eingeritzt. Das Ermittlerduo Nordh und Karhuu werden mit den Ermittlungen beauftragt. Doch dann verschwindet ein junges Mädchen aus ihrem Zimmer, die Wand ist ebenfalls mit Hyroglyphen beschmiert. North und Karhuu stehen vor einem Rätsel, denn der Täter bleibt unauffindbar. Haben sie es hier mit einem Umweltaktivisten zu tun? Eine True-Crime-Podcasterin geht mit den Morden an die Öffentlichkeit, was die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt. Und dann sind zwischen den Kapiteln immer wieder in kursiver Schrift die Gedanken und das Leben eines Jungen eingefügt, beginnend ab dem Jahr 1973. Zudem haben die Ermittler auch schwere private Probleme. Nordh als alleinerzieher Vater und Karhuu wurde zwangsversetzt. Ich habe selten so ein wirklich fesselndes Buch gelesen, zumal hier einige Themen angesprochen werden wie Kindesmißhandlungen, Ägyptologie, Alkoholprobleme, Umweltschutz und dergleichen. Das Ende ist für die Profiler sehr gefährlich und sie spielen mit ihrem Leben. Die Kapitel sind derart gut aufgearbeitet, der Spannungsbogen steigt ins Unermessliche und wir lernen eine Abartigkeit ohne gleichen kennen. Auch die deutsche Übersetzung ist gut gelungen, klare, prägnante Sätze, keine Umschreibungen und Beschönigungen. Man freut sich schon auf ein weiters Buch von den Autoren Voosen/Danilesson. Ein Thriller, der uns das Grauen lehrt.