Ein Serienmörder, der das Kopfkino zur Hochform auflaufen lässt

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Ich mag skandinavische Krimis, gerade auch weil sie eine düstere, fast schon hoffnungslose Stimmung herauf beschwören. Das ist auch hier der Fall, wenn auch in meinen Augen etwas weniger ausgeprägt.
Der Prolog hat mich etwas verwirrt, da ich langen keinen Bezug zum aktuellen Geschehen herstellen konnte. Weitere Einschübe , die Geschehnisse in der Vergangenheit schildern, waren in ihrer Trostlosigkeit beängstigend. Erst ganz am Ende wurde mir wirklich bewusst, wie brillant der Aufbau des Thrillers ist.
Die Morde selbst sind verstörend und die Schilderung der Leichen haben Bilder in meinem Kopf entstehen lassen, die ich so schnell nicht los wurde. Jon North und seine junge Kollegin Svea Karhuu stehen vor einem Rätsel. Was ist das Motiv ? Gibt es einen gemeinsamen Nenner bei den Opfern und was soll die bizarre Inszenierung ? Beide Ermittler sorgen mit ihren privaten Problemen, die im Grunde eigenständige Kriminalfälle sind, für zusätzliche Spannung. Ich habe sie im Gegensatz zu anderen Krimis nicht als störend empfunden, sondern als Boni.
Als ein junges Mädchen entführt wird und alles darauf hindeutet, dass sie ein weiteres Opfer des Serienkillers ist, wird die Ermittlungssituation zum Hexenkessel. Das wiederum führt dazu, dass es überraschende Wendungen und einen lebensgefährlichen Showdown gibt .
Die Lösung des Falles hat mich völlig überzeugt und ich war entsetzt über die Gefühlskälte und Arroganz des Täters. Ich fand den Krimi sehr unterhaltsam, sogar an manchen Stellen trotz der Grausamkeit der Taten auch humorvoll . Dennoch gibt das Ende eher Anlass zur Hoffnungslosigkeit, denn Zufriedenheit. Für mich ein absolut lesenswerter Krimi.