Hieroglyphen eines Serienmörders

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Nachdem Voosen und Danielsson die Reihe um ihre Kommissarinnen Nyström und Forss vorerst auf Eis gelegt haben, war der erste Band um die neuen Ermittler Jon Nordh und Svea Karhuu schon ein guter Reiheneinstieg. Wie geht es mit dem zweiten Band, „Schwüre, die wir brechen“, weiter?

Der zweite Fall für Jon und Svea mutet nicht nur surreal an, sondern lässt die beiden zunächst im Dunkeln tappen, denn man findet eine Leiche mit Krokodilkopf. Doch lange Zeit für die Ermittlungen haben sie nicht, denn es gibt weitere Leichen – auch versehen mit Hieroglyphen: Sie haben es also mit einem Serienmörder zu tun und müssen seine Botschaften entschlüsseln, bevor ein verschwundenes junges Mädchen zu Tode kommt. Der Druck verschärft sich durch die mediale Aufbereitung, eine Podcasterin – und das Privatleben der beiden läuft auch alles andere als rund …

Mehr sei nicht verraten … Mit „Schwüre, die wir brechen“ legen die Autoren erneut einen spannenden Krimi/Thriller um ihr ungewöhnliches Ermittlerpaar vor. Was beim Lesen des Klappentextes vielleicht noch eine hochgezogene Augenbraue auslöst, fügt sich beim Lesen wunderbar: Denn die zunächst losen Handlungsstränge werden über diverse Rückblenden in die 1970er und 1980er Jahre zum Ende hin zusammengeführt (was m. E. eine Art „automatische Spannung“ erzeugt), mit der Podcasterin kommt ein „zeitgeistiges Element“ (unterfüttert mit der medial aufgeheizten Hysterie – hier kann man durchaus auch ein wenig Sozialkritik reinlesen) in die Handlung, mit Handlungsteilen in Chile ein internationales Element, die Vergangenheit der Ermittler (und besonders in Jons Fall Gegenwart) ist auch nicht rosarot, nimmt aber nicht überhand. Für eine Krimihandlung klingt das einigermaßen plausibel. Dank flüssig lesbarer Schreibweise (die sich in den verschiedenen Handlungssträngen stilistisch auch leicht unterscheidet) insgesamt gute Krimikost.