Das Schicksal der vier Schwestern

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Season Sisters – Frühlingsgeheimnisse ist der Auftakt einer vierteiligen Buchreihe aus dem Jahr 2024 von Anna Helford. Sie behandelt die Leben der vier Schwestern Spring, Summer, Autumn und Winter Season, die aufgrund ihrer eher schlechten Familiensituation eigene Wege gegangen sind und sich so völlig unterschiedliche Leben aufgebaut haben.

Die Geschichte startet damit, dass Spring, die rebellische der vier Season Sisters, zu Sozialstunden verurteilt wird. Diese hat sie bei der vornehmen, aber ärmlich lebenden 80-jährigen Sophia Fowler abzuleisten. Die beiden unterschiedlichen Frauen freunden sich bereits nach kurzer Zeit an und beschließen, sich gemeinsam ihrer Vergangenheit, bestehend aus Vernachlässigung, Intrigen und Skandalen, zu stellen. Parallel lernt man die Bauerntochter Daphne aus dem Jahr 1864 kennen. Sie möchte dem elterlichen Hof entfliehen und findet ihre Berufung darin, als Krankenschwester zu arbeiten. Unter den Patienten begegnet ihr Frederic, der ihr gesamtes Leben verändern wird.
Die beiden Zeitebenen scheinen auf den ersten Blick nicht viel miteinander gemeinsam zu haben. Im Laufe des Buches werden die Zusammenhänge jedoch immer deutlicher. Der Schreibstil ist flüssig und detailreich und bereits nach kurzer Zeit ist man gefangen und möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Die Figuren sind tiefgründig und man empfindet schnell Sympathien mit den, teilweise sehr unterschiedlichen, Charakteren.
Anfangs fand ich die Geschichte um Daphne im 19. Jahrhundert noch etwas ermüdend, aber ungefähr ab der Mitte des Buches habe ich mit der jungen Frau so mitgefiebert, dass ich es kaum erwarten konnte, wieder ein Kapitel über sie zu lesen. Vor allem wie sie von einem schüchternen Mädchen zu einer starken Frau wird, die um das kämpft, was sie liebt. In der Gegenwart haben mich die Verwahrlosung und Ignoranz, die die vier Season Sisters ihre gesamte Kindheit durchmachen mussten, sprachlos gemacht und ich hatte großes Mitleid mit den vier Mädchen.
Der einzige Kritikpunkt, den ich angeben kann, ist die Länge der Kapitel, die im Schnitt 30 – 50 Seiten umfassten und für meinen Geschmack etwas zu lang waren. Zwar hat es thematisch gepasst, ich persönlich bevorzuge jedoch kürzere Kapitel.

Zusammenfassend möchte ich sagen, dass die Mischung aus Liebesroman und Familiendrama mich genau ins Herz getroffen hat. Da einige Punkte nur angerissen wurden, werden die nächsten Bücher sicherlich darauf aufbauen und die verbliebenen Fragen klären. Es ist ein wahnsinnig toller Auftakt der Reihe und ich bin sehr gespannt, wie es in den drei verbliebenen Büchern weitergehen kann.