Ganz anders als der Klappentext vermuten lässt

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readingmimi Avatar

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Spring, eine der vier Season-Schwestern, ist schon in jungen Jahren aus ihrem Elternhaus in Wales ausgezogen und lebt seit dem eher schlecht als recht in London. Durch den falschen Freundeskreis gerät sie auch an Drogen und wird somit zu Sozialstunden verdonnert. Diese muss sie bei der achtzigjährigen Sophia Fowler ableisten. Anfangs erledigt sie ihre Arbeit noch sehr widerwillig, schließt dann aber doch relativ schnell die alte Dame ihr Herz und erfährt somit von ihrem Schicksal. Denn Sophia, die einst Hausherrin eines Schlosses im Heimatdorf von Spring war, wurde von ihrem Sohn vertrieben. Als Springs Sozialstunden ein Ende haben, beschließen beide Frauen gemeinsam sich ihrer Vergangenheit zu stellen und reisen nach Wales.

Den Schreibstil der Autorin Anna Helford mochte ich sehr gern, auch wenn die Kapitel für meinen persönlichen Geschmack viel zu lang waren. Dennoch bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Ich muss jedoch auch sagen, dass ich den Titel und Klappentext hier nicht ganz passend zur eigentlichen Geschichte finde. Zwar fängt alles mit Spring an, die in London durch ihre Sozialstunden Sophia kennenlernt, jedoch spielt diese dann im Laufe der Geschichte nur noch eine Nebenrolle. Viel mehr ist der Roman als Familiensaga rund um Sophia anzusehen. Denn kaum sind wir in Wales erzählt, wird klar, dass Sophia aufgrund eines dunklen Familiengeheimnisses nach London verbannt wurde. Für mich nahm dieses Familiengeheimnis auch viel mehr Raum ein, als die Probleme zwischen Spring und ihrer Familie.

Ab da wird die Geschichte auch auf zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen haben wir die Gegenwart mit Sophia und Spring und die Vergangenheit mit Daphne, die Teil von Sophias Geheimnisses ist.
Daphnes Geschichte fand ich unglaublich fesselnd und bin ihr von Anfang bis Ende unheimlich gern gefolgt. Auch die Liebesgeschichte fand ich hier einfach nur schön und nachvollziehbar. Jedoch ist hier einfach von fast immer alles ohne große Komplikationen von statten gegangen, worüber ich das ein oder andere Mal beim Lesen gestolpert bin.
In der Gegenwart erfahren wir leider nicht allzu viel über Spring, nur kurz begleiten wir sie in ihr Elternhaus. Die meiste Zeit folgen wir ihr jedoch mit Sophias Enkel Ethan auf den Spuren des Familiengeheimnisses. Zwischen den beiden entwicklen sich nach einem Tag des Wiedersehens - sie kennen sich noch aus Kindertagen - starke Gefühle und es ist direkt von Liebe die Rede. Leider konnte ich diese Liebesgeschichte gar nicht fühlen und nachvollziehen. Hier hätte man sich gerne etwas mehr Zeit lassen können.

Aber auch, wenn ich den ein oder anderen Kritikpunkt habe, habe ich die Geschichte gerne gelesen und vor allem Daphne in mein Herz geschlossen.