Lukas Crowe ist „wie ein Superheld in einem Kinofilmtrailer“ (S. 351)

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missgowest Avatar

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Trotz seines jungen Alters hat Lukas Crowe schon viel erlebt und dadurch einzigartige Fähigkeiten erworben. Er verlässt sich auf seine Instinkte, die ihn durch Gefahrensituationen leiten, und besitzt einen hohen Moralkodex, der ihn nicht zögern lässt, Unschuldigen zu helfen. Für ihn ist es ganz selbstverständlich, sein eigenes Leben aufs Spiel zu setzen, um den entführten Bruder der Gamerin Una zurückzuholen. Sein Einsatz führt ihn vom Ort des Verbrechens im Zoo von New Orleans über Berlin nach Dubai.

Das Buch legt ein rasantes Tempo vor und ist voller Actionszenen, die ich mir bildhaft vorstellen konnte. Es kam mir manchmal so vor, als würde ich einen Abenteuerfilm ansehen. Leider entsteht dadurch – ähnlich wie bei einem Film – eine Oberflächlichkeit, da Lukas Crowe und seine Mitstreiter seltsam blass bleiben. Ich hätte mir gewünscht, mehr über den Hauptprotagonisten zu erfahren. Andeutungen lassen ahnen, dass Lukas kein leichtes Leben hatte. Vielleicht erfährt man in den nachfolgenden zwei Büchern mehr von seiner Vergangenheit, da „Secret Protector – Tödliches Spiel“ der Auftakt einer Jugendabenteuerreihe ist.

Lukas Crowe ist ein wenig James Bond. Er wirkt als wäre einem Videospiel entsprungen. Dabei kommt er seltsam altmodisch herüber, was wiederum sympathisch wirkt. Ich hätte mir so sehr eine Charakterentwicklung gewünscht - Lukas hat definitiv viel Potential. Die Schauplätze und Actionszenen sind jedoch deutlich besser herausgearbeitet. Der Fokus des Buch liegt definitiv auf dem rasanten Geschehen selbst, wie schon der Klappentext verspricht: „Motorradjagd durch ein Nashorngehege. Flucht aus einer Zombiegruft. Showdown bei einer Gaming-Meisterschaft.“ Das hohe Tempo dürfte junge Leser ab 12 Jahren sehr ansprechen.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung für jeden, der moderne Abenteuergeschichten mit einem sympathischen Helden mag. Dabei kann ich über die fehlende Tiefe hinwegsehen. Mir hat es gefallen, Lukas auf seiner Heldenreise von den USA über Deutschland in die Vereinigten Arabischen Emirate zu begleiten, auch wenn das Ende ein wenig zu schnell kam.