Ein halbes Jahrhundert Geheimnisse

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marapaya Avatar

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Die McAllisters sind durch den Marmor reich und mächtig geworden, aber ein dunkles Geheimnis umweht heute das alte Marmorhaus von Mill River. Die alte Witwe McAllister blickt ihrem Tod entgegen und hat sich doch schon vor langer Zeit aus dem Leben der anderen im Ort zurückgezogen, einzig der Pfarrer leistet ihr Gesellschaft und hält sie auf dem Laufenden über die Geschehnisse in dem Städtchen.
Die Leseprobe steigt ein in die Gegenwart der Handlung im Ort Mill River und verliert sich dann in die Vergangenenheit, in eine Zeit in der der junge, verwöhnte Patrick McAllister aus einflussreichem Haus einem sanftmütigen Mädchen vom Lande begegnet und beschließt, diese zu seinem Eigentum zu machen. Diese Liaison scheint den Beginn der Haupthandlung um Mary und die MyAllisters zu markieren. Doch da in der Gegenwart um die ergraute Mary ein bunter Figurenreigen vorgestellt wird, scheint Vergangenheit und Gegenwart gleichermaßen die Handlung des Romans zu bestimmen. Ein Hauch von Schwermut und eine Ankündigung von Grausamkeit schwingt zwischen den Zeilen mit, und so ahne ich: Romantik wird hier nicht im Mittelpunkt stehen.
Der Text zeichnet sich durch ein solides Erzählen aus, der Funke springt allerdings auf diesen ersten Seiten noch nicht ganz über. Doch wer einem Pater eine heimliche Sammelleidenschaft für Löffel andichtet, der lässt sich auch andere überzeugende Argumente einfallen, um den Leser bei Laune zu halten.