Hatte einige Längen

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lilly1994 Avatar

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Das Cover gefällt mir sehr gut. Es spiegelt die ländliche Idylle wider und sieht auch ein wenig sehnsuchtsvoll aus.
Der Schreibstil der Autorin war leicht zu lesen. Dadurch habe ich schnell ins Buch hineingefunden. Es gab ab und an Rückblenden in die Sommer, die Ellie mit Graham, ihrem Freund aus Kindertagen, zeigten. Dort hat man erfahren, wie sich die Freundschaft zwischen ihnen aufgebaut und entwickelt hat.
Generell war es schön, Ellie zu beobachten, wie sie versucht ihrer Großtante Rose zu helfen, wie sie das Cottage wieder aufbauen möchte und wie sie und Graham miteinander umgehen.
Leider gab es aber auch einige (kleinere) Mankos. Zum einen der Tod von Grahams Mutter: Wieso wurde er ab der Rückblende kaum noch erwähnt? Es muss doch sowohl für Graham, als auch für Ellie ein traumatisches Erlebnis gewesen sein? Ja, das Thema hätte die Wohlfühlstimmung etwas kaputt gemacht, doch das hatte die Rückblende sowieso schon erreicht. Da ist es für mich unverständlich, dass das Thema nicht nochmal aufgegriffen wurde.
Zum anderen: Ellie ist stets frustriert, dass sie wieder nach Berlin zurückkehren muss, obwohl sie lieber in Fallbury bleiben würde. Doch wer zwingt sie dazu? Ihre Eltern sind zwar nicht begeistert, aber es gab nie entsprechende Worte. Ihr Job? Naja, man bekam nicht den Eindruck, dass sie so an ihrem Job hängt. Ihr altes Leben? Müsste sie sich sowieso komplett neu aufbauen. Trotzdem beschwert sie sich ständig nur darüber wieder zurückzumüssen, ohne sich je zu fragen, warum. Das hat mich auf Dauer schon ein wenig genervt.
Durch solche immer wieder durchgekauten Gedanken, hat das Buch leider auch einige Längen bekommen. Das fand ich sehr schade, denn die Geschichte war eigentlich eine locker-leichte Wohlfühlgeschichte, die sich leicht weglesen lassen sollte. Gegen Ende wurde mir der Stil dann auch zu kitschig. Doch das ist nur mein Empfinden.
Positiv möchte ich noch hervorheben, dass es keine wirklichen Dramen gab. Die sind ja bei vielen Romanen ziemlich weit hergeholt. Auf sowas verzichtet die Autorin zum Glück.

Mein Fazit: Ein Liebesroman mit Wohlfühlcharakter, dessen Protagonistin ich teils nicht nachvollziehen konnte. Wer ein Buch für den Urlaub oder ohne viel Drama sucht und dabei über ein paar Logikfehler hinwegsehen kann, der ist hiermit gut bedient.