aufwühlend und schmerzhaft

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hiclaire Avatar

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Dass dieses Buch keine leichte Lektüre werden würde, habe ich mir schon im Vorfeld gedacht, aber dann war es doch noch härter als erwartet. Wellen von Hass, Wut und Verzweiflung schwappen dem Leser aus den Seiten entgegen. Dazu die Abgründe von Rassismus, Gier und Menschenverachtung, Figuren, bei deren Denk- und Handlungsweisen man zwischen Mitleid, Verachtung und Entsetzen schwankt - nein, leicht zu lesen war es für mich wirklich nicht.

Und doch ist es eine Geschichte, die fesselt bis hin zum filmreifen Showdown und dabei unglaublich authentisch rüber kommt. Rein sprachlich liest es sich relativ unkompliziert, ein bisschen schwierig wird es zeitweise durch die Fülle von Namen, Orten, samt den strukturellen und familiären Zusammenhängen, die für mein Empfinden manchmal zu ausführlich beschrieben sind. Auf der einen Seite lässt vielleicht gerade das die Atmosphäre besonders intensiv werden, bereitet aber auch eine gewisse Mühe, den roten Faden im Auge zu behalten.

Eine wirklich starke Geschichte, aufwühlend und schmerzhaft, nicht zuletzt wegen der bitteren Erkenntnis, dass sich in den vergangenen 50 Jahren nicht wirklich viel geändert hat.