Brennend aktuell

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pajo47 Avatar

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In Boston im Jahre 1974 spielt die Handlung des Romans von Dennis Lehane. In einem weißen Stadtteil gibt es gewalttätige Proteste gegen die Maßnahmen, die auf Beschluss eines Gerichts für die Überwindung von Rassenschranken sorgen sollen. Ein Teil der Schüler und Schülerinnen aus Schulen in weißen Bezirken soll mit Bussen in Schulen in schwarzen Vierteln transportiert werden und umgekehrt.

Die Protagonistin dieses Romans ist Mary Pat Fennessy. Sie lebt mir ihrer 17jährigen Tochter Jules in einem Stadtteil, der von Weißen bewohnt wird und ist aktiv bei den Vorbereitungen der Demonstrationen beteiligt. Da verschwindet Jules eines Nachts. Mary Pat ahnt, dass Jules nicht mehr lebt. Von da an ist Mary Pats Leben nur noch darauf ausgerichtet, Jules zu finden bzw. die zur Rechenschaft zu ziehen, die ihr etwas angetan haben könnten.

Ein brennend aktuelles Thema. Was in der Erklärung der Menschenrechte festgehalten ist und was eigentlich selbstverständlich sein sollte, dass alle Menschen gleich viel wert sind und dass die Wertigkeit eines Menschen nicht von seiner Hautfarbe abhängt, ist auch nach vielen Jahren immer noch nicht erreicht. Ganz im Gegenteil erfährt man immer wieder von entsprechenden Übergriffen.

Schonungslos beschreibt Lehane die Vorgänge von 1974 und ist dabei gleichzeitig frappierend aktuell. Schauen wir uns doch um, auch bei uns. Ein solch aufrüttelnder Roman ist dringend notwendig.