Ein tolles Buch!

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ninaaa01 Avatar

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Dennis Lehanes neuer Roman spielt im Jahr 1974 in Boston. Die Stimmung dort ist politisch aufgeladen und voller Hass. Denn die Rassentrennung an Schulen wurde aufgehoben und schwarze und weiße Kinder sollen nach den Ferien nun gemeinsam zur Schule gehen.

Die Protagonistin des Romans ist Mary Pat Fennessy, eine alleinstehende Mutter, die gemeinsam mit ihrer 17-jährigen Tochter Jules im weißen Stadtteil Southie lebt, das von Alkohol, Drogen und Gewalt geprägt ist. Mary Pats Sohn Noel ist bereits gestorben, und Jules somit Mary Pats Lebensmittelpunkt. Als Jules nach einem Abend mit ihren Freunden nicht mehr nach Hause kommt, ahnt Mary Pat Schlimmes und setzt alles daran, ihre Tochter zu finden und schreckt dabei vor nichts zurück.

Mary Pat ist eine extrem interessante und authentische Protagonistin. Sie ist zwar nicht sympathisch und sagt und tut viele Dinge, die man an ihr hassen kann, gleichzeitig kann man jedoch auch gut nachvollziehen, was sie antreibt und wieso sie ist, wie sie ist.

Was ich an dem Roman so toll fand, ist, dass man vor dem Hintergrund des Settings etwas lernen konnte, sich die Geschichte aber gleichzeitig nur sekundär um die gesellschaftlichen Geschehnisse dreht.

Mich konnte der Roman sehr berühren. Mary Pats Geschichte ist tragisch.