Unbedingt lesen !

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steffi kohl Avatar

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Ich habe dieses Buch mit Spannung erwartet , weil ich vom Klappentext wirklich überrascht war. Ich kenne den Autor Dennis Lehane als Krimischriftsteller. Aber auch sein Roman „Im Aufruhr jener Tage“ beschäftigte sich schon mit Rassenhass .
Dennis Lehane ist ein Autor , der auf eine Weise schreibt, die es dem Leser schwermacht, seine Bücher wieder beiseitezulegen, wenn man erst einmal angefangen hat zu lesen.
Daher habe ich das neue Werk "Sekunden der Gnade" auch an einem Stück gelesen. Die einleitende historische Notiz ist enorm wichtig für das Verständnis des Romans und macht dem Leser klar , dass es sich eben nicht um Fiktion allein handelt. Der Hintergrund ist reell : Boston im Sommer 1974 nach der Anordnung des Bundes-Distriktrichters W. Arthur Garrity , der so versuchen wollte, die Integration in den Schulen Bostons durch den Austausch von schwarzen und weißen Schulkindern per Bus zu vollziehen (,Busing"). Rabiater, entschlossener Widerstand setzte ein, der bald ins ganze Land ausstrahlte.
Das Lesen dieses Buches war nicht immer angenehm; Lehane mutet seinem Leser schon Einiges zu ,wenn er das schwierige Thema mit seinen vielfältigen Hintergründen knallhart realistisch beleuchtet.
Gut, dass Lehane die Dialoge immer wieder mit erläuternden Passagen unterbricht , damit der Leser nicht auf der Strecke bleibt. Diese Passagen unterbrechen aber nicht den Spannungsbogen.
Beängstigend ist nicht nur die Thematik an sich , sondern auch wie aktuell sie heute noch ist.
Unbedingt lesen !