Blaue Rosen

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lesetapir Avatar

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"Der Junge, dessen Aura dunkler als schwarz ist, und das Mädchen, dessen Seele heller als weiß leuchtet."

Der Roman "Selbst in dunkelster Nacht" von Ali Kassemyar kann zwar dem Genre YA zugeordnet werden, ist aber viel mehr als das! Die Geschichte handelt von Liora und Kieran, die beide bereits in ihrem jungen Leben schwere Verluste erlitten haben und sich dadurch irgendwie verbunden fühlen. Aber Kieran hat extra seine ehemalige Heimatstadt verlassen, um alles hinter sich zu lassen und sein Ziel ist es, niemanden nahe an sich heran zu lassen. Kann Lora diese Schwelle überwinden, oder hält Kieran sie außerhalb seiner Mauern?

Die Kapitel sind abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Hauptprotagonisten erzählt, wodurch man als Leser tiefe Einblicke in beide Gedanken- und Gefühlswelten erhält. Dennoch weiß man immer ein kleines bisschen mehr von der Vergangenheit des jeweiligen Erzählers als die andere Person - und dennoch nicht genug, um die gesamte Geschichte zu erkennen. Diese Gestaltung hat mir persönlich sehr gut gefallen, da man mitdenken kann, gleichzeitig aber auch noch genug im Ungewissen liegt, um später überrascht zu werden.

Diese Geschichte ist insgesamt so viel mehr als eine reine Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen; viel mehr wird die Liebe zu sich selbst in den Vordergrund gerückt und gezeigt, wie wichtig es ist, sich selbst zu vergeben zu können, um wieder zu sich selbst zu finden und sich selbst zuzulassen. Diese tieferen Bedeutungen nahmen sehr viel Platz ein und haben mich als Leser auch außerhalb des Lesens nachdenklich werden lassen über mein eigenes Leben und meine Überzeugungen.

Ich kann diesen Roman nur jedem empfehlen, der Geschichten sucht, die nicht nur an der Oberfläche kratzen, sondern tiefer gehen und die man nicht direkt vergisst, wenn man das Buch zuschlägt!

Hier zum Abschluss noch meine Lieblingszitate:

"Ich sah alles, nichts und jede Nuance, dir dazwischenlag."
"Manchmal wünschte ich, Menschen könnten das in sich sehen, was andere in ihnen sahen."
"Und wenn sie dir hundertmal gesagt haben, du seist nicht wunderschön, dann sage ich dir tausendmal, dass du es bist."
"Ich war verliebt. Manchmal machte es mir Angst. Und den Rest der Zeit war es das Schönste, was mir je widerfahren war."