Etwas kompakter wäre schön

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Die Autorin Marie Diederich beschäftigt sich bereits seit Jahren mit dem Thema Selbstversorgung, zum dem neben dem Gemüseanbau auch Tierhaltung, Herstellung von Lebensmitteln und Vorratshaltung gehören. Als Kind schon hatte sie Ziegen. Die Motivation die eigene Versorgung in die Hand zu nehmen erfolgte, weil sie ihrem Kind das Leben mit und nicht gegen die Natur von klein auf mitgeben wollte. Die Begeisterung für die Sache ist im Text daher auch förmlich greifbar. Sie erzählt sehr viel, was interessant zu lesen ist, doch zum schnellen Nachschlagen und gezielt Informationen suchen, eignet sich das Buch eher weniger. Zwar wird der Leser dabei unterstützt, den richtigen Anbau- und Versorgungsgrad für sich zu finden, Beete anzulegen, die passenden Gemüsesorten für sich zu wählen und einen Anbauplan zu machen, doch hier fehlen mir übersichtliche Hilfen, Beispielzeichnungen, kurze Überblicke. Schon das Inhaltsverzeichnis vorn bietet hier wenig Gliederung.

Besser gefällt mir der Teil, in dem einzelne Gemüsesorten vorgestellt werden. Positiv ist auch, dass sie bei der Tierhaltung von vornherein klar sagt, dass diese nur durchgeführt werden kann, wenn man genug Zeit für die Tiere übrig hat und auch bei Wind und Wetter für sie sorgen möchte. Aber auch hier fehlt mir wieder ein konkreter Plan. Bei der Hühnerhaltung wird zwar lang und breit erklärt, was die Hühner alles brauchen, ein Beispiel für ein Hühnerhaus ist aber nur als Illustration angefügt. Den Teil zur Lagerhaltung finde ich wieder besser gelungen.

Fazit: Wer in schöne Erzählungen gehüllt etwas über den Idealzustand der Selbstversorgung lesen und tief in die Praxis-Erfahrungen der Autorin eintauchen möchte, der sollte das Buch unbedingt kaufen. Wer es etwas übersichtlicher möchte, dem rate ich eher ab. Ich selbst schwanke noch etwas, ob es möglich ist, mit diesem Buch eine eigene Selbstversorgung aufzubauen.