Mut zum Gärtnern, Backen und zur Tierhaltung

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ute54 Avatar

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Das Cover des tollen, sehr umfangreichen Werkes von Marie Diederich hat mich sofort angesprochen durch ihre aufgelockerte Herangehensweise, denn die Autorin guckt fröhlich in die Kamera mit einem Huhn auf dem Kopf. Auch ist alles im Buch sehr schön mit Fotos erklärt, dazu die lockere, leichte und schwungvolle Ausdrucksweise der Autorin. Sie sprüht nur so voller Enthusiasmus, Überzeugungskraft und Liebe zu ihrem Selbstversorgerleben. Es wird alles sehr detailliert und geduldig erklärt, so dass sich auch der absolute Laie angesprochen fühlen muss.
Die Aufteilung ist sehr gelungen. Sie beginnt mit einer Einführung in den Garten unterstützt durch ein sehr gut gegliedertes Inhaltsverzeichnis. Im Anhang befindet sich ein Glossar mit relevanten Spezialbegriffen, zusätzlich ein sehr umfangreiches Register, damit man gezielt nachschlagen kann.
Für den Anfänger wird erläutert wie er / sie vorgehen könnte. Seien es nur Töpfe auf dem Balkon, ein kleines Beet oder ein Schrebergarten.
Die Hühnerhaltung und die Haltung von Ziegen oder Schafen wird sehr romantisierend dargestellt, denn man darf ja nicht in jeder Nachbarschaft Tiere halten. Hähne schon mal gar nicht! Im Frühjahr werden die Legehennen oftmals geschlachtet, da der Eierertrag zurückgeht. Wer soll das machen?
Auch ist vieles zu idealisiert dargestellt, denn es gibt keine Beete ohne Unkraut. Den jungen Giersch kann man allerdings wie Spinat zubereiten. Generell erfordert die Gartenarbeit sehr viel Zeit, nur allein das Gießen, möglichst mit angewärmtem Wasser dreimal täglich, im Sommer!
Jeder kann sich jedoch einzelne Aspekte herausgreifen und verwirklichen, eine volle Selbstversorgung geht wohl nur mit einem Riesengrundstück in bäuerlicher Gegend.
Auch ich habe mir viele Anregungen für unseren Garten geholt, allerdings ist die klimatische Situation in Nord- und Süddeutschland doch unterschiedlich.
Enttäuschend fand ich den Bereich zum Brotbacken. Für Berufstätige erachte ich es als zu aufwendig, erst eine Sauerteig – Starterkultur anzusetzen, den Teig tagelang zu füttern, um dann, wie in meinem Fall ein klitschiges Etwas aus dem Ofen zu holen. Leider gibt es kein Rezept für Hefeteigbrot, nur Brötchen und Baguette, was für mich uninteressant ist.
Generell habe ich aber die Tipps und Tricks genossen. ich kann nur sagen:” Übung macht den Meister!” Also eine klare Studierempfehlung für Tier und Garten Freunde.