Sympathische Interpretation von Selbstversorgung

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marie aus e Avatar

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Aktuell ist angesichts ständig steigender Kosten und der krass vor Augen geführten Abhängigkeit auch im Lebensmittelbereich die Sehnsucht nach Selbstversorgung größer denn je. Nachdem ich den Löwenzahn-Verlag auch so gern mag, musste ich das Buch einfach lesen.

Die Autorin hat einen sehr sympathischen Ansatz diesbezüglich. Eine 100%-ige Selbstversorgung wird schwer, aber es muss ja auch nicht jede*r alles machen.
Sie sagt so wahr "So schön es auch ist, größer zu träumen, so wichtig finde ich auch, sich nicht unter Druck zu setzen. (...) Wenn du deine Tomaten komplett selbst anbaust, bist du Selbstversorger*in: Tomaten-Selbstversorger*in, und das ist absolut großartig!"
Auch sie kauft Kraftfutter für Hühner und Ziegen zu - das finde ich entlasten zu lesen. Kein Zwang nach Perfektionismus, man sucht sich im Buch das aus, was passt.

Und dafür gibt es im Buch eine richtig schöne Bandbreite. Ob Fruchtfolge, Komposthaufen, Standortcheck oder Fehlervermeidung beim Pflanzenziehen (sehr erkenntnisreich für mich die Tipps zu den Tomaten; jetzt weiß ich, warum meine Erne da so spartanisch ist).
Dazu ganz viele Gemüsevorstellungen, alles zu mulchen und düngen und für das Fortgeschrittenen-Level dann auch Tierhaltung. Und noch viel mehr!

Das alles so sympathisch und authentisch geschrieben.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, auch wenn für mich nur ein winziger Teil in Frage kommt (Wolle werde ich wohl eher nie spinnen...).

Ein richtig gelungenes Werk, vor allem für Einsteiger*innen, die noch so gar keinen Plan haben.
Und ich finde das konsequente Gendern super!