Der mittlere Band einer Trilogie hat es nicht leicht

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tanpopo Avatar

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Sepia und ihre beiden Freunde scheinen ein wenig erwachsener geworden zu sein. Jeder hat seit den letzten Ereignissen mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen. Für Sepia und Sanzio steht die erste Lehrligsprüfung an und beide müssen üben, üben, üben … Und Nicki? Naja die experimentiert entgegen der Anweisungen ihrer Mutter mit ihren alchemistischen Kräften herum.
Als bei Sepia die Tintenmagie anscheinend ein wenig „durchzudrehen“ scheint, helfen ihr ihre Freunde natürlich. Doch so wie die Ereignisse laufen wird auch die gegenseitige Hilfe bisweilen ziemlich missverstanden.

Alles in allem ist auch die Fortsetzung durchaus gelungen. Die Grundstimmung ist etwas düsterer und die Charaktere sind gereifter. Aber warum auch nicht? Kinder werden größer und haben dann auch andere Probleme.
Schön fand ich die Auseinandersetzung mit der Geschichte von Flohall oder besser gesagt mit dem Umgang von Geschichte innerhalb der Gesellschaft von Flohall. Da ist das Thema von Schein und Sein sowie der Darstellung von vergangenen Ereignissen. Unaufgearbeitete Geschehnisse können in Gegenwart und Zukunft eben zu neuen Konflikten heranreifen.

Und jetzt zum einzigen Kritikpunkt, der häufiger dem mittleren Band einer Trilogie anhaftet – die Längen. Ja, für mich waren sie hier deutlich da. Ich hätte mir die Geschichte etwas straffer gewünscht. Es muss zwar viel Hintergrund erläutert werden, aber bisweilen zu viel, zu ausführlich und zum Teil mit indirekten Wiederholungen, derer es nicht bedurft hätte. Doch das ist Klangen meinerseits auf hohem Niveau.

Nach wie vor kann ich beide Bücher um Sepia nur bestens weiter empfehlen. Für mich sind es mit die interessantesten Publikationen für angehende Jugendliche, die in letzter Zeit erschienen sind. Und ich freue mich sehr auf den zukünftigen Band.