Ein Herz für die Tintenstadt.

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ellixbooklove Avatar

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Seit ihrer Ankunft in Flohall ist nun ein Jahr vergangen und bald steht Sepias erste Lehrlingsprüfung an. Doch es geschehen zunehmend merkwürdige Dinge in der Stadt und Sepia beschleicht das Gefühl, dass etwas Dunkles im Gange ist. Das zeigen ihr auch ihre besondere Tintenmagie und die Tintenwesen, mit denen sie kommunizieren kann. Gemeinsam mit ihren Freunden Niki und Sanzio begibt sie sich daher auf die Suche nach der Ursache der Diebstähle und des Bebens, das die Stadt immerzu erfasst. Alchemie scheint dabei eine Rolle zu spielen.

Wie schon das Cover des ersten Bandes besticht auch dieses wieder mit sehr edlen goldenen Verzierungen und einer tollen Darstellung der Protagonistin im Zentrum. Das lässt es sehr hochwertig erscheinen und spricht nicht nur Kinder, sondern auch erwachsene Lesebegeisterte wie mich optisch an. Wo ich bei anderen Büchern Farbschnitte mag, kommt dieses hier in meinen Augen auch sehr gut ohne aus. Dafür hat es ein Lesebändchen.
Im Gegensatz zum ersten Teil der Reihe hat es dieses Mal eine Weile gedauert, bis mich die Geschichte in ihren Bann ziehen konnte. Es gab zwar vereinzelt aufregende Ereignisse, die aber sehr zusammenhanglos daherkamen und auch den cozy Vibe der Stadt habe ich zu Beginn der Handlung vermisst. Dieser kam im späteren Verlauf aber wieder auf und auch die Spannung nahm zu, sodass ich ungefähr ab der Hälfte des Buches auch wieder Spaß am Lesen hatte und unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Obwohl ich manche Entwicklungen vorhergesehen habe, trifft es doch nicht auf alle zu und so hat auch mich noch die ein oder andere Enthüllung am Ende überraschen können. Auch auf emotionaler Ebene haben mich die letzten Seiten abholen können, sodass ich mich nun doch freue, im kommenden Jahr noch einmal nach Flohall zurückkehren zu dürfen. Sepia als Charakter war für mich allerdings auch schwerer zu greifen als in Band 1. Teilweise war sie sehr sehr mutig und abenteuerlustig, dann aber wieder auch unwahrscheinlich naiv und impulsiv. Daher konnte ich ihr Handeln nicht immer nachvollziehen. Aber auch hier muss ich wieder betonen: ich gehöre nicht in die Zielgruppe und Kinder mögen das ganz anders wahrnehmen. Dafür dass es eine Geschichte für Kinder und Teenager ist, fand ich sie zuweilen aber doch ganz schön gruselig. Positiv daran finde ich, dass so vermutlich eine recht große Bandbreite an Lesenden angesprochen werden kann. Und da ich die Idee mit der Tintenstadt nach wie vor einzigartig finde, sollte man definitiv mal einen Ausflug nach Flohall wagen! ;)

Fazit: Fast noch spannender als Band 1 der Trilogie, allerdings dauert es etwas, bis die Geschichte an Fahrt aufnimmt. Die Tintenmagie ist und bleibt aber etwas Besonderes, von dem ich sonst noch nirgendwo gelesen habe.