Eine eigene Vampirwelt!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
elchi130 Avatar

Von

Als der Vampirjäger Frederik stirbt, vermacht er sein mächtiges Messer seiner Schwester Amber. Dieses Messer wollen jetzt auch zwei verfeindete Vampir-Clans haben. Julius Lawhead soll im Auftrag seines Meisters das Messer und seine neue Hüterin an sich binden. Das scheint auch schnell zu gelingen, denn Amber und Julius verlieben sich ineinander. Doch Gordon, der Meister des zweiten Clans, ist nicht bereit, so schnell aufzugeben…

Rebekka Pax entführt uns in eine Vampirwelt voller Hierarchien, Rituale und Magie. Auf der einen Seite ist die Welt der Vampire sehr brutal und gewalttätig. Es wird viel gekämpft, dabei muss der Gegner brutal getötet werden, damit er überhaupt stirbt und es fließt viel Blut. Auf der anderen Seite sind die Vampire sehr gefühlvolle Wesen, die über sehr viel Liebe, Mitgefühl und jedes andere Gefühl verfügen, das auch die Menschen kennen. Das habe ich als sehr gelungen empfunden, denn zum einen ist das Wesen und das Leben des Vampirs hinreichend fremd, um mysteriös auf den Leser zu wirken, zum anderen so vertraut, um anziehend und faszinierend zu sein, sodass der Leser sich auch mit den Vampiren identifizieren kann.

Der Roman wird aus der Ich-Erzähler-Perspektive von Julius geschildert. Er ist ein Vampir, der bereits mehrere Menschenalter auf der Erde verweilt. Allerdings benimmt er sich oft so naiv, ungeschickt und unüberlegt, dass man meinen könnte, er hat in dieser langen Zeit überhaupt nichts gelernt. Ich habe mich immer wieder gefragt, ob sein Meister ihm nichts über die Bedeutung seines Handelns beigebracht hat oder ob er einfach nicht nachdenkt bevor er handelt. Er bringt damit auch immer wieder Amber, sich selber und andere in Schwierigkeiten.

Das Buch ist für mich in seiner Handlung sehr ausgewogen. Es kommt zu vielen Kämpfen, es gibt wiederholt Szenen, in denen es um Amber und Julius geht, dann wird das Gefüge der Vampire innerhalb des Clans erklärt. Das ganze habe ich als sehr rund empfunden. In Büchern langweilen mich die Kampfszenen oft, sodass ich innerlich aufstöhne, wenn ich weiß, dass ich jetzt wieder auf einen Kampf zusteuere. Der Schreibstil von Rebekka Pax hat mir diese Angst jedoch schnell genommen, denn die Kämpfe haben mich in der Handlung nicht gestört. Zudem hat die Autorin es geschafft, die Informationen über die Hierarchien, Rituale, das Wissen und Können der Vampire so in die Handlung zu verstricken, dass es niemals langweilig wirkte oder den Fluss des Geschehens störte.

Ich bin schon gespannt auf das nächste Buch der Autorin.