Krieg der Vampirclans

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ela675 Avatar

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**Um was geht es ? **

Ambers Bruder Frederik begeht Selbstmord – er springt aus dem Fenster. Amber kann es nicht fassen. Ihr Bruder war in letzter Zeit sehr seltsam, aber damit hätte sie nie gerechnet. Dann bekommt sie ihr Erbe – ein magisches Messer. Sie erfährt, dass ihr Bruder Vampire gejagt und mit dem Messer getötet hat. 

Auch Julius ist hinter dem Messer her. Er ist der Vollstrecker seines Clans. Sein Meister Curtis hat ihn beauftragt, das Messer zu finden und die Trägerin zu seiner Dienerin zu machen. Also taucht er auf Frederiks Beerdigung auf - und verliebt sich in Amber. Auch Amber fühlt sich gleich zu Julius hingezogen. 

Es gibt mehrere Vamir-Clans in Los Angeles, und einer der Clanbosse führt einen Krieg gegen die anderen und verstößt gegen die Regeln. Auch er versucht, das Messer zu bekommen, um so die anderen Clans auszulöschen.

 Es kommt wie es kommen muss – die Clans führen Krieg und es kommt zum großen Kampf. In diesem Kampf sind sowohl die Vampire des Leonhard-Clans wie auch deren Diener (Menschen) in Gefahr. Die Diener sind Menschen, die durch die Siegel mit ihrem Vampir verbunden sind. So können sie von seiner Macht und Energie profitieren. Sie werden nicht krank, altern nicht, können sich gedanklich mit ihrem Vampir verständigen – das alles ohne die Nachteile des Vampir-seins. 

Ist Amber ihrer Rolle gewachsen ? Kann sie Julius vertrauen, obwohl er ein Vampir ist ? Und was ist mit Gordon – wird er wirklich gegen die anderen Clans in den Krieg ziehen und die Geschichte wiederholen ? 

Mehr möchte ich über den Inhalt nicht verraten, zuviel vom Lesespaß würde ich Euch sonst nehmen....

 

**Meine Meinung**  

Ich bin ein Vampirfan und verschlinge so ziemlich alles, was mir darüber in die Hände fällt – und das seit meiner Kindheit. Deshalb bin ich grade sehr froh, dass es so viele Vampirbücher gibt. Als es online eine Leseprobe davon gab, habe ich mich gleich beworben und ein Exemplar gewonnen. Die Leseprobe hat mich neugierig gemacht, doch leider konnte das Buch mich nicht so ganz überzeugen.

 Spannend finde ich, dass die Vampire des Leonhard-Clans in LA und somit relativ modern leben. Was mir nicht gefällt, sind die vielen Klischees, die hier vorkommen. Ja, Vampire schlafen in einem Sarg, wenn die Sonne untergeht, fallen sie in eine Starre. Sie mögen keine Sonne, kein Silber, können die Gedanken der Menschen beeinflussen usw. Das war mir schon zu viel des Guten. Auch Vampirbücher können noch überraschen, man muss nicht immer auf dem „alten Zeug“ herum reiten. 

Julius wohnt nicht bei seinem Clan, sondern in einer Gruft auf einem Friedhof. Nachdem sein Boss ihn auf Amber angesetzt hat, geht er auf die Beerdigung ihres Bruders und lernt sie dort kennen. Und natürlich verliebt er sich sofort in sie. Mir geht das alles viel zu schnell. Er trinkt von ihr und schafft das erste von 5 Siegeln. Amber geht zwar kurz auf Abstand, kommt aber fast sofort wieder. Da hätte die Autorin sich ruhig etwas mehr Zeit lassen können. 

Das Buch wird aus zwei Sichtweisen erzählt. Einmal aus der Sicht von Julius in der Ich-Form. Er hat eine sehr schwülstige Ausdrucksweise (ok, er ist ja auch schon 200 Jahre alt...). Und dann aus der Sicht von Amber, in der normalen Form. Sie kommt sehr naiv und unbeholfen rüber. Man kann sich kaum vorstellen, dass sie die Erbin des Messers ist.

 Zudem habe ich oft das Gefühl, dass etwas fehlt. Die Liebesgeschichte kommt wie gesagt viel zu früh. Alles andere, was mich wirklich interessiert, wird kaum angesprochen: Was ist die Geschichte des Messers, wo kommt es genau her, wo war es, bevor es in Frederiks Besitz gelangte ? Was hat es mit dem Voodoo-Priester von Gordon auf sich ? Was genau hat er mit Frederik gemacht ? Wie sind die genauen Stufen der fünf Siegel, was bewirken sie und was hat es alles für Auswirkungen ? Man erfährt immer nur ein Bruchteil, viele Fragen bleiben offen. Zudem hätte man die Figuren des Buches etwas mehr beschreiben können, ihnen mehr Charakter geben können. Auch hier wird alles nur kurz angedeutet, mir fehlt die Liebe zum Detail.

 Das Buch ist einfach geschrieben und lässt sich schnell und flüssig lesen. Allerdings kommen sehr viele Wiederholungen vor, die mich irgendwann nur noch genervt haben. Anstatt vieles zu wiederholen hätte die Autorin ausführlicher andere Dinge beschreiben können. Doch es plätschert auch am Anfang ziemlich vor sich in. Erst im letzten Drittel wird es spannend und es kommen viele Folterszenen vor – die sind nichts für schwache Gemüter. Aber so richtig in den Bann ziehen konnte mich das Buch leider nicht. Für Jugendliche kann ich das Buch nicht empfehlen – dafür kommt zuviel Gewalt darin vor.

 Nein, das Buch konnte mich überhaupt nicht überzeugen und ich kann es nicht wirklich empfehlen. Für alle, die auf eine Liebesgeschichte mit viel Folterszenen stehen, kann es aber durchaus lesenswert sein.

 Für mich persönlich kann ich nur einen Stern vergeben....

 

**Mein Fazit**  

Ein Vampirbuch, das alle Klischees bedient, mit wenig neuen Impulsen. Seichte Unterhaltung für kalte Abende eingekuschelt auf dem Sofa. Aber nichts, was einem im Gedächtnis haften bleibt...