Spannend, aktuell und absolut empfehlenswert

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yezz Avatar

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Thriller sind eigentlich nicht so meins. Aber irgendetwas hat mich an diesem Buch angesprochen. Doch meine Erwartungen wurden noch übertroffen.

Die Geschichte wird aus Jonahs Sicht erzählt. So konnte ich schnell in die Kleinstadt Wane und ihrer Dynamik sowie Jonahs Freunde und die alte Clique. Nach und nach lernt man so Ruby, Thea, Victor, Enya, Samuel, Jessica und Laurin kennen. Dabei verschiebt sich nach und nach ihre Dynamik, bis sie sich schlussendlich zusammemraufen können.

Dabei hängen die Deepfakes über ihren Köpfen wie Damoklesschwerter. Gerade dieses Szenario fand ich schon etwas beängstigend, denn wir wissen ja alle, wie gut diese sein können. Die Reaktionen aus dem Umfeld empfand ich als aufwühlend und authentisch beschrieben.

Die verschiedenen Charaktere haben mir gut gefallen. Für mich war es relativ leicht Sympathien für die Figuren zu entwickeln und mit ihnen mitzufiebern (und mitzuleiden). Natürlich merkt man von Jonash Entwicklung im Laufe der Geschichte mehr, doch auch Veränderungen bei den anderem waren für mich immer wieder gut eingestreut.

Die Wendungen, die dieses Buch macht, bis hin zur Auflösung, haben mich überrascht und gefesselt. Alles in allem gefiel es mir wirklich gut, auch wenn der ein oder andere Tiefschlag mich echt erschüttert hat. Im Gesamtpaket war dieses Buch sehr stimmig.

Besonders gut gefallen hat mir der Umgang mit sensiblen Themen wie zum Beispiel Homophobie, Rassismus und seelischer wie körperlicher Gewalt. Das wirkte nicht nur sehr authentisch sondern hat mit der Art und Weise, wie sie von den Figuren in den Situationen gezeigt wurden, schon Eindruck hinterlassen.

Mein einziger (kleiner) Kritikpunkt, für den der Autor vermutlich sogar gar nichts kann, ist die Altersempfehlung. 13 Jahre finde ich doch etwas jung. Daher sollten sich Eltern zuerst selbst eine Meinung dazu bilden, ob ihr Kind dafür bereit ist.

Der Schreibstil hat mir sehr zugesagt. Zusammen mit dem Spannungsbogen sorgte er dafür, dass ich das Buch stellenweise einfach nicht aus der Hand legen konnte.