Interessante Idee, wenig überraschende Umsetzung

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buechertraeume Avatar

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Bei diesem Buch habe ich mir wirklich einige Gedanken darüber gemacht wie ich es finde, denn obwohl es unterhaltsam war und ich die Idee mit dem Fokus auf den Düften sehr interessant fand, hielt die Geschichte keine großen Überraschungen bereit.


Aber erstmal zu den positiven Dingen: Ich finde die Idee mit den Düften war wirklich mal etwas neues im Jugendfantasybereich, zumindest ist mir keine ähnliche Geschichte bekannt. Das meist orientalisch geprägte Setting hat mir gut gefallen, aber ich hatte auch viel Spaß dabei die verschiedenen Landschaften zu erkunden, die Rakel und Ash während ihrer Suche bereisen. Auch der Schreibstil der Autorin hat bei mir einen positiven Eindruck hinterlassen, denn er ließ sich fließend und zügig lesen ohne das man über übertrieben poetische oder langweilige Sätze gestolpert ist.

Jetzt zu den Dingen, die mich nicht überzeugen konnten. An erster Stelle steht da die nicht besonders originelle Umsetzung der eigentlich coolen Idee. Statt den Duft-Gedanken in ein berauschendes Abenteuer voller magischer Wendungen zu verwandeln, behilft sich die Autorin in diesem Buch mit so einigen Fantasy-Klischees. Das geht bei den Protagonisten los - er ist der meist schlecht gelaunte, aber außerordentlich pflichtbewusste Soldat, sie das Mädchen mit dem besonderen Talent, das einfach nur für ihren kranken Vater sorgen will - macht einen Zwischenstopp bei ihrer Beziehung - klassischer Fall von hate-to-love-Romanze - und endet bei den Wendungen der Geschichte - die werde ich hier aber nicht verraten.

Obwohl sich der Schreibstil prinzipiell gut gefallen hat und die Duftbeschreibungen an sich sehr schön waren, waren es mir manchmal einfach zu viele und ich habe mich gefragt, ob es an manchen Stellen wirklich notwendig war, wirklich jedes Aroma zu beschreiben. Einerseits hat es mich gestört, denn obwohl ich nichts riechen konnte war es für meine Vorstellung einfach zu viel. Andererseits geht es in dem Buch um Düfte und wie sollte man die einem Leser nahe bringen, ohne sie zu beschreiben?

Shadowscent ein wenig hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben, war aber dennoch unterhaltsam. Das Ende des Buches war wie auch die vorigen Wendungen keine besondere Überraschung, aber es verheißt eine interessante Ausgangssituation für den nächsten Band. Wer Geschichten über Abenteuer-Reisen mag und kein komplexes Fantasy-Epos erwartet, kann mit diesem Buch sehr viel Spaß haben.