Spannende Welt der Düfte

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sternchenblau Avatar

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Die Welt von „Shadowscent“ wird bestimmt durch Düfte – bekannte, wie Veilchen, und phantastische, wie die Dakaiblüte. Das habe ich noch nicht so gelesen und daher hat mir diese Welt sehr, sehr gut gefallen, auch, wenn ich mit den Figuren und dem Plot manchmal so meine Probleme hatte. Und stellenweise fand ich „Shadowscent – Die Blume der Finsterniss“ richtig spannend, so dass ich das Buch sehr gerne als Fantasy-Unterhaltung mit einer ungewöhnlichen Duft-Welt empfehle.
Die Welt, die Autorin P. M. Freestone hier erfunden hat, fand ich richtig toll, so dass ich mich total gerne voll und ganz hineinstürzen hätte wollen. Aber dann ich immer mal wieder über die Figuren und den Plot gestolpert. Dass die Geschichte im Wechsel aus der Sicht der beiden Hauptfiguren Rakel und Ash erzählt wurde, hat für mich sehr gut gepasst. Aber mich hat genervt, dass Ash zu viele Aspekte seines Geheimnisses für sich behält. Manchmal stört mich überhaupt nicht, wenn die Hauptfiguren ihre Geheimnisse für sich behalten. Und auch so einiges andere blieb unausgewogen. Zwar gibt es eine sehr lange Exposition, dennoch werden R. Wochen bei der Dufthüterin werden nur ganz skizzenhaft abgehandelt. Vieles hätte da so viel galanter abgehandelt werden können, statt über die doch etwas drögen Retrospektiven. Eine wichtige Figur stirbt nach ihrem Geständnis, so, als wüsste die Autorin P. M. Freestone nichts mehr mit ihr anzufangen. Und auch, wenn ich weiß, dass weitere Bände kommen werden, hatte ich zu sehr ein „Deus ex machina“-Gefühl, weil mir die große Verschwörung im Hintergrund zu ominös gebaut scheint.
Aber dann überraschte mich das Buch immer wieder mit spannenden Einfällen (ich sage nur: gruselige Riesenschmetterlinge) oder tollen Duftbeschreibungen und auch generell fühlte ich mich gut unterhalten. Nur ein ganz großer Fantasy-Wurf ist „Shadowscent“ halt nicht.
Dann sind in vielen Gesellschaften, die im Buch geschildert werden, die Frauen recht gleichberechtigt oder in Führungspositionen. Der Fünferrat besteht bspw. komplett aus Frauen. Richtig gut gefallen hat mir, dass die eine Gay-Liebe total normal beschrieben wird. Leider gerät dann doch alles wieder in Hetero-Gefilde. Und mit Rakel hat man als Lesende eine tolle BIPoC-Figur.
Bei der Bewertung schwankte ich zwischen drei und vier Sternen. Als Ganzes überwog dann doch etwas die Enttäuschung, weil die Geschichte meiner Meinung nach viel mehr Potential gehabt hätte. Trotzdem habe ich mich gut unterhalten gefühlt.

Fazit
Sehr gute 3 Sterne, weil mich „Shadowscent“ richtig gut unterhalten hat. Ein ganz großer Fantasy-Wurf ist das Buch für mich nicht, aber ich möchte wissen, wie es im zweiten Band mit Rakel und Ash weitergeht (ein Erscheinungstermin für die deutsche Ausgabe steht allerdings noch nicht fest).