Ein Buch wie ein Biss ins Herz

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néeastern Avatar

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Ein Roman über einen Mann, der sich in einen Hai verwandelt – klingt seltsam? Ist es auch. Aber Shark Heart ist kein typisches Buch. Es ist wild, zärtlich, surreal – und doch zutiefst menschlich.

Das Cover hat mich sofort angesprochen: der Hai, gefüllt mit bunten Blumen vor schwarzem Grund, wirkt gleichzeitig bedrohlich und verletzlich – genau wie die Geschichte. Es fängt die Atmosphäre des Buches perfekt ein: Schönes trifft Schmerz, Fantasie trifft Realität.

Die Umsetzung des Themas hat mich überrascht. Habeck verwebt die absurde Idee der körperlichen Verwandlung mit einer sehr realen Auseinandersetzung mit Veränderung, Krankheit, Verlust und Liebe. Die Metapher trägt sich durch jede Seite und bringt einen immer wieder zum Nachdenken: Was bedeutet es, Mensch zu sein – und zu bleiben?

Der Schreibstil ist außergewöhnlich. Anfangs brauchte ich Zeit, um mich einzufinden – die Sprache ist ungewohnt, manchmal fast distanziert. Doch genau das hat Wirkung. Es fühlt sich an, als würde man durch Wasser lesen: fließend, schwerelos, aber mit Tiefe. Zwischendurch blitzen szenische, fast dramatische Passagen auf, die die Handlung wie ein Theaterstück strukturieren – ungewöhnlich, aber fesselnd.

Die Figuren – vor allem Wren – sind keine perfekten Held*innen, sondern Menschen voller Widersprüche. Gerade das macht sie so authentisch. Ihre Entwicklung hat mich berührt. Ich habe mitgefühlt, mitgetrauert, mitgehofft.

Ein mutiger Roman, der sich nicht einordnen lässt. Für alle, die Bücher lieben, die Grenzen sprengen und Emotionen hinterlassen.
Fazit: Ein poetischer Pageturner über Liebe, Verlust und die Veränderung, die uns alle irgendwann trifft. Ungewöhnlich – aber unbedingt lesenswert.