Ein sehr ungewöhnlicher Roman

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kathibo Avatar

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Mutation zu einem Hai? Was soll damit bewerkstelligt werden?
Das waren meine ersten Gedanken. Und ich bin ehrlich, mit der Vorstellung der physischen Verwandlung tue ich mich immer noch schwer. Aber die Psychische? Die hat mich total mitgenommen. Die Autorin holt einen wirklich ab und stellt mit dieser außergewöhnlichen Romanidee unglaublich viele Fragen: Was macht uns als Mensch aus? Was gehört zu unserer Identität? Ab wann sind wir nicht mehr „wir“?
Vor allem aber werden so viele verschiedenen Formen der Liebe angesprochen, zwischen Liebenden Menschen, zwischen Mutierenden, zwischen Menschen und Mutierenden - Mann und Frau, Mutter und Tochter.

Meine liebsten Zitate sind Folgende:
»Ich will nur ausprobieren, wie es ist, dich zu lieben, wenn ich dich nicht sehen kann.«
»Ihr Hunger war etwas, das nur von einem Zuhause, einer Familie, von Vertrautheit gestillt werden konnte.«

Zu Beginn musste ich mich sehr in die ungewöhnliche Schreibweise eingewöhnen und hatte oft das Gefühl, wie durch eine dicke Glasscheibe zu schauen. Dadurch kamen mir die Protagonisten nicht sehr nahe, gerade Lewis war mir fast schon unsympathisch.
Das hat sich jedoch zur Mitte der Geschichte drastisch geändert und ich habe so sehr mitleiden und mitweinen müssen …
Am Interessantesten war für mich die Auflösung rund um die Beziehung von Wren und ihrer Mutter Angela.

Insgesamt ein sehr merkwürdiger Roman, der jedoch in einer scharfen Kürze viele Fragen aufwirft und ein Gedankenkarussel ins Laufen bringt. Auf jeden Fall ein Lesen wert.