Magischer Realismus mit großen Gefühlen

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Es ist eine seltsame Welt, in der sich Lewis und Wren kennen und lieben lernen. Menschen können zu Tieren mutieren. Ihr Körper verwandelt sich nach und nach in den eines Tieres, während ihre Persönlichkeit und ihr Wesen unverändert bleiben. So erfährt auch Lewis eine niederschmetternde Diagnose – er wird sich in einen Carcharodon carcharias verwandeln, einen weißen Hai. Viele Träume und Lebensentwürfe von Wren und Lewis werden unerfüllt bleiben, da die Mutation schnell verläuft und beide auf einen Abschied zusteuern, der für Wren nicht der erste ihres Lebens sein wird.

Auch wenn der Inhalt des Buches erst mal absurd erscheint, sollte man sich auf jeden Fall auf diesen Roman einlassen. Der Schreibstil der Autorin Emily Habeck ist sehr flüssig, metaphorisch und außergewöhnlich gefühlvoll. Zudem wird die Geschichte von Wren und Lews sehr kreativ und liebevoll erzählt - es gibt unterschiedliche Textarten wie Szenenbeschreibungen und Fußnoten, verschiedene Perspektiven und Erzählstränge, die dem Buch eine emotionale Tiefe verleihen. Durch gezielte Rückblenden lernt man Lewis, Wren und ihre Mutter Angela kennen und kann sich sehr gut in die Figuren hineinversetzen und mit ihnen fühlen. Es ist eine Geschichte über Verluste, Veränderungen, Akzeptanz und Neuanfänge, die einerseits traurig und ergreifend, aber zugleich auch immer hoffnungsvoll ist. Was bleibt von einem Menschen, wenn sich sein Körper in ein wildes Tier verwandelt? Was macht uns überhaupt menschlich? Ein ganz besonderes und bezauberndes Buch, das mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.