Mal etwas anderes

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luise43 Avatar

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"Shark Heart" von Emily Habeck ist thematisch und stilistisch ein außergewöhnliches Werk.
Die Geschichte ließe sich fast als Dystopie einordnen, da in dieser Welt Menschen offenbar häufig zu verschiedenen Wildtieren mutieren. Ein grausames Schicksal für die Betroffenen und ihre Angehörigen, die sie pflegen müssen – so wie Wren, die ihren Ehemann Lewis an das Leben als Weißen Hai verliert. Die philosophischen Reflexionen der beiden machen die Handlung noch tragischer. Man fühlt sich unmittelbar mitgerissen.
Besonders reizvoll ist der Schreibstil, der zwischen Theatertext und Prosa oszilliert und dabei beide Welten ideal verbindet.
Lediglich die Unterteilung in zwei Teile empfand ich als Bruch. Der experimentelle Erzählstil hätte eine engere Verknüpfung und Durchmischung der Handlungsstränge ermöglicht.
Dennoch ein literarisches Vergnügen für alle, die sich auf Außergewöhnliches einlassen möchten und schonmal eine Empfehlung wert.