Die Macht der Worte

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Der Titel des Buches weckt auf jeden Fall Aufmerksamkeit, auch wenn sicher nicht alle Altersgruppen mit dem Begriff "Shitmove" vertraut sind. Einen wirklich ähnlich treffenden deutschen Begriff gibt es dafür meines Erachtens nach nicht, aber im Endeffekt ist damit gemeint, den anderen durch bestimmte Aussagen so in die Enge zu treiben, dass man selbst besser da steht und quasi als Gewinner aus der Diskussion oder dem Streit herausgeht. Und dieser Art manipulative Techniken gibt es viele und jede:r von uns hat schon welche angewendet, egal ob in der Partnerschaft oder auf Social Media gegenüber Fremden.

Diesen Shitmoves widmet sich das Autor:innen-Duo, das auch im echten Leben ein Paar ist und zusammen einen Podcast produziert. Sie kategorisieren die verschiedenen Unterformen von Shitmoves und gehen dann aber auch darauf ein, wie man am besten darauf reagiert, wenn diese einem selbst gegenüber Anwendung finden, sodass die Situation nicht weiter eskaliert und man nicht auch zu unfairen Mitteln greift. Immer wieder gibt es auch konkrete Beispiele aus den Medien und der Politik, wo Shitmoves angewendet wurden. Egal ob durch Götz George gegenüber Thomas Gottschalk oder die junge neuseeländische Abgeordnete, die zuerst den Shitmove "OK Boomer" als Reaktion auf das Verhalten älterer Parlamentarier einsetzte.

Das alles ist zugleich unterhaltsam und aufschlussreich und regt definitiv dazu an, den eigenen Umgang mit Sprache, insbesondere in Streitsituationen oder bei Twitter, mehr zu reflektieren und zu hinterfragen, ob das, was man von sich gibt, so wirklich in Ordnung geht und dem anderen gegenüber fair ist. Gleichzeitig hilft das Buch hoffentlich auch dabei, künftig souveräner auf Shitmoves zu reagieren.