Shotgun Lovesongs

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regenprinz Avatar

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Der Romananfang hat mir gut gefallen - er beginnt still und unaufgeregt mit der Vorstellung der Figuren und des Schauplatzes, erzählt anschaulich vom amerikanischen Landleben. Alte Freunde sind sie und doch so verschieden: Lee ist ein weltberühmter Musiker und Songwriter, der viel unterwegs ist und es genießt, bei seinen seltenen Besuchen zuhause mal nicht der Star sein zu müssen - da fährt er dann mit dem Traktor übers Feld oder spielt mit den Kindern der anderen. Ronny, Waisenkind des Dorfes und ehemaliger Rodeoreiter, ist nach einem Alkoholsturz mit Gehirnblutung gehandicapt, doch die anderen lassen ihn nicht im Stich und kümmern sich rührend um ihn - jeder auf seine Weise, auch Lee. Und Kip, der Börsenmensch, ist gerade aus der Stadt zurückgekehrt, hat die alte Mühle wiederbelebt. Er will nicht nur frischen Wind ins Dorf bringen, sondern auch bald heiraten. Und wenn ich mir den Klappentext in Erinnerung rufe, in dem von mehreren Hochzeiten, Scheidungen und einem Beinschuss die Rede war, so gehe ich davon aus, dass das Leben der Freunde und ihre Beziehungen bald mächtig durcheinander gewirbelt werden ...
Mir gefällt dieser Romananfang sowohl inhaltlich als auch erzählerisch sehr gut - er wirkt schön nostalgisch, weil alte Freundschaften und Erinnerungen eine große Rolle spielen, aber die Spannung ist bereits spürbar und durch die Einzelschicksale auch schon ein bisschen Dramatik erkennbar. Klingt für mich jedenfalls nach großem Kino, ich bin gespannt auf das Buch!