Shotgun Lovesongs: Ein Gefühl von Heimat

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signalhill Avatar

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Nickolas Butler hat mit 'Shotgun Lovesongs' einen sehr typischen amerikanischen Roman geschrieben. Fünf Freunde, die sich schon seit der Schulzeit kennen, haben die kleine Stadt Little Wing in Wisconsin verlassen - bis auf einen von ihnen: Henry hat Beth geheiratet, hat mit ihr eine Farm und ist geblieben. Lee ist erfolgreicher Musiker und hat das Album 'Shotgun Lovesongs' heraus gebracht. Kip ist Rohstoffmakler in Chicago und Ronny, der Rodeostar, ist zum Alkoholiker geworden. Immer wieder treffen sich die Freunde zuhause in Little Wing, das die Verbindung zwischen den eigentlich so unterschiedlichen Typen darstellt.

Geschickt ist es Butler gelungen, jedem der Freunde genügend Raum im Buch zu geben, und durch einen Perspektivenwechsel in jeden Kapitel lässt er uns jedem der fünf Freunde nahe sein. Sie alle haben - wie könnte es anders sein - ein paar dunkle Geheimnisse in ihrer Vergangenheit, so dass die Geschichte durchweg spannend bleibt.

'Shotgun Lovesongs' ist für mich eine Geschichte von wahren Werten, von aufrichtiger Freundschaft und von Heimat. Wie das Cover des Buches schon zeigt, hat Little Wing in Wisconsin nicht viel zu bieten, aber für die Freunde ist es der Ort der verbindet, der Ort, der vertraut ist, der Ort, mit dem sie selbst auch viel verbinden, der Ort, der für die fünf eben Heimat ist. Jeder, der nicht von dort ist, würde das wohl nicht verstehen, jeder, der selbst so eine Heimat hat uns nicht dort wohnt, wird dies aber gut verstehen. Ich kann mich gut in den Autor und seine Intention hinein versetzen.

Insgesamt gab es in 'Shotgun Lovesongs' allerdings immer wieder Stellen, die ich eher gekürzt hätte; es liest sich nicht immer so fließend und rund. Daher bekommt der Roman von mir nur 4 gute Sterne.