Der Leuchtturm und ich – das wird wohl Liebe

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sophie333 Avatar

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Liv landet endlich den großen Coup – zumindest glaubt sie das und präsentiert ihrem Chef stolz ihr Interview mit einem zurückgezogenen Kinderstar. Dass dieser aber ihr Einverständnis zurückzieht und Liv nun ohne Job da steht, war ganz und gar nicht so geplant. Da kommt ihr eine Anzeige genau richtig. Housesitter für einen Leuchturm gesucht. Sechs Monate auf einer irischen Insel. Perfekt um nicht auf der Straße zu landen, sich um neue Aufträge zu kümmern und generell mal den Kopf frei zubekommen. Hört sich super an und ist es auch. Nur dass sie da den attraktivsten Mann Irlands kennenlernen wird, damit hat sie nicht gerechnet. Bald wird ihr verlorenen Job schon fast zur Nebensache.


Der Einstieg in das Buch hat mir wahnsinnig gefallen, sodass ich es fast in einem Rutsch lesen musste. Liv hätte gern ein strukturiertes Leben, einen guten Job als Journalistin und würde vor allem gern von den Klatschseiten weg. Dass das alles nicht so einfach ist, hat sie am eigenen Leib erfahren. Auch ihre Mutter stärkt ihr nicht gerade den Rücken. Wir lernen Liv also als eine durchaus ambitionierte, aber auch tollpatschige Person kennen. Sie hat ihre eigenen Ängste durchzustehen, die nach und nach ans Tageslicht kommen und sie mir noch sympathischer gemacht haben. Ihre ganze Art hat etwas Besonderes an sich und das in-den-Kühlschrank-gucken fand ich wunderbar.

Den perfekten Iren lernen wir auch schon sehr frühzeitig kennen. Er singt, sieht gut aus und was wohl obligatorisch auch sein muss – er ist kein Beziehungstyp. Klingt nach Klischee? Ja, durchaus. Allerdings stimmte das drum herum, sodass es mich nicht sonderlich störte. Und Klischee ist ja auch nicht immer schlecht.
Kjer ist einem nicht unsympathisch, aber sehr geheimnisvoll. Da das Buch auch Livs Sicht geschrieben ist, können wir auch leider nicht in seine Gedanken sehen. Es gibt immer nur Anspielungen der anderen Dorfbewohner was ihn anbelangt und ich wollte unbedingt wissen, warum Kjer so ist wie er ist.

Die Landschaftsbeschreibungen und auch das Setting fand ich super. Da bekommt man glatt Fernweh und würde auch gern in einem Leuchtturm leben. Auch die Nebencharaktere haben alle ihren ganz eigenen Charme. Naja und manchen merkt man sofort an, dass sie nichts Gutes im Schilde führen.
Die Liebesgeschichte der beiden war schön und man konnte auf jeden Fall mitfühlen. Allerdings hätte ich mir ein kleines bisschen „mehr“ gewünscht. Sie passte in das Setting keine Frage – mir persönlich hätten es aber ein bisschen mehr Emotionen sein können.


Alles in allem ist „Show me the stars“ ein sehr gelungener Auftakt der Reihe. Wunderbares Setting und tolle Charaktere, sodass auch die Fortsetzungen bei mir landen werden.