Liv allein im Leuchtturm

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cora mathieu Avatar

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Roman Show me the stars von Kira Mohn erschienen am 23.07.2019 im Rowohlt Verlag, geb. Ausgabe 413 Seiten

Zunächst einmal: Das Cover ist wirklich sensationell! Es fängt perfekt die tosenden Wellen auf der irischen Insel ein und umspült einen Teil des Titels. Der farblich in 3D abgesetzte Schriftzug „Stars“ ist ein optischer Hingucker.

Liv hat ein sehr schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter, keine Freunde und bereits seit ihrer Jugend große Angst vor der Dunkelheit. Die Gründe des verpatzten Interviews sind einem als aufmerksamer Leser schnell klar, doch Liv braucht bis fast zum Ende, um dahinter zu kommen. Überhaupt ist Liv trotz ihrer 22 Jahre sehr naiv und wirkt wie ein verliebter Teenie, sobald Kjer auf der Bildfläche erscheint. Sie ist sich dessen zwar bewusst, dennoch empfand ich ihre Art und Gedanken als sehr anstrengend ebenso unreif. Gerne hätte ich sie zwischendurch mal ordentlich angeschubst, um ein wenig Schwung in die Story zu bringen.

Kjer wird sehr mysteriös und wortkarg dargestellt. Der typische irische Einsiedler mit Herzensbrechergarantie, geheimnisumwoben und großem musischen Talent, wovon natürlich jede Frau träumt. Er lässt seit ein paar Jahren keinen mehr an sich heran. Mich eingeschlossen.

Sehr gut gefallen haben mir die Beschreibungen der irischen Landschaft und des Leuchtturms inklusive seiner Einrichtung. Ich hatte alles bildlich vor Augen und in mir erwachte die Sehnsucht, auch ein paar Tage jenseits aller Zivilisation zu verbringen, um im Einklang mit der Natur zu leben.

Der Roman ist angenehm leicht zu lesen, Liv erzählt komplett aus ihrer Sicht. Die Protagonisten konnten mich jedoch überhaupt nicht überzeugen. Mir hat hier gänzlich das Knistern zwischen den Beiden gefehlt. Liv ist von Anfang an Feuer und Flamme für Kjer. Dieser zeigt indessen erst spät Interesse, was den Plot unnütz in die Länge zieht, zumal der Schluss wiederum zügig über die Bühne geht. Lediglich Airin, die im Laufe der Zeit Liv eine sehr gute Freundin wird, hatte aus meiner Sicht Charakter und Tiefe. Ihr ist in Band 3 auch eine eigene Geschichte gewidmet

Fazit: Der Roman wird derzeit stark beworben und ich hatte mir viel davon versprochen. Doch leider wurde ich ziemlich enttäuscht. Die hier gezeichnete Liebesgeschichte birgt keine Neuigkeiten, ist sehr vorhersehbar und die Protagonisten wirken oberflächlich. Dennoch möchte ich die beiden Folgebände lesen, da mich die Geschichten von Seanna und Airin interessieren und ich die irische Insel ins Herz geschlossen habe.

Ganz herzlich danke ich dem Verlag und Vorablesen für die Zurverfügungstellung des Rezensionsexemplars.