Für immer am Rande

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Hier geht es um Galiziendeutsche, die von den Sowjets als Rache für die deutschen Angriffe und Zerstörungen gegen Ende des 2. Weltkriegs nach 'Sibirien' (bzw. Kasachstan) verschleppt werden, um dort in Arbeitslagern zu schuften. Als sie nach vielen Jahren nach Deutschland zurückkehren, bleiben sie am Rande der Gesellschaft, weil sie stark traumatisiert sind und diesbezüglich keine Hilfe bekommen. Sie schlagen sich durch, aber die Vergangenheit hat sich eingegraben ins Gemüt. Und auch auf die Kinder übertragen sich die schlimmen Empfindungen.
Das Cover hat meine Aufmerksamkeit geweckt, ein Fisch, der nach Luft schnappt, wahrscheinlich vom Tode bedroht. Der Fisch symbolisiert wohl Josefs Gefühlswelt, der die Traumata der Vergangenheit nicht verarbeiten konnte.
Über das Schicksal dieser Deutschen, die außerhalb des deutschen Reiches lebten, wusste ich bislang wenig, habe aber vor kurzem ein wenig mehr darüber erfahren und würde gern mein Wissen noch vertiefen.
Der Schreibstil fordert den Leser, da er die negativen Empfindungen und Bedingungen 'verschlüsselt', das Grauen wird nicht explizit beschrieben. Das finde ich sehr interessant.