Eine Frage der Schuld

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moma58 Avatar

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Endlich wieder etwas Neues von Sabrina Janesch habe ich mir gedacht. Mir gefällt eigentlich ihr Schreibstil, der sich von den anderen abhebt und immer etwas eigenwillig ist. Doch zu diesem Roman fehlt mir bis zum Ende hin der Zugang. Die Geschichte klingt laut Klappentext sehr vielversprechend: Zwei Leben aus zwei ganz unterschiedlichen Welten werden erzählt. Das Leben von Josef, der als Kind mit seiner Familie nach Sibiren verschleppt wurde und das von seiner in Deutschland geborenen Tochter Leila. Josef darf zurück nach Deutschland und die schreckliche entbehrungsreiche Zeit in der Steppe hinter sich lassen. Er baut sich hier sein Leben auf. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1990 kommen durch die eintreffenden Aussiedler seine Erinnerungen zurück. Seine Tochter steht hier in Deutschland zwischen den Welten. Als Kind einer polnischen Mutter fällt ihr das Anerkannt werden nicht leicht. Gleich einer Forelle (wie auf dem wunderschön gestalteten Cover) wechseln die Zeiten und die Geschichte wird in Vergangenheit und Gegenwart, oft wechselnd in einem Absatz, erzählt. Wobei ich Josefs Geschichte leichter nachvollziehbar aufnehme. Es kommen beim Lesen Fragen auf, die nicht geklärt werden und Nebensächlichkeiten sind mir oft zu detailgenau.
Fazit: Ein wichtiger Roman über unerzählte deutsch-russische Geschichte, der mich leider nicht so erreicht hat wie ich es gerne gehabt hätte.