Ergreifende Vater-Tochter-Geschichte

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elfe1110 Avatar

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Der 10-jährige Josef wird 1945 gemeinsam mit Mutter, Tante und den Großeltern von der Sowjetarmee nach Kasachstan, genauer nach Nowa Karlowka verschleppt. Ihr dortiges Leben ist gezeichnet von Anpassung, Furcht und dem Willen, trotz widrigster Lebensbedingungen irgendwie zu (über)leben. Und dabei die Erinnerungen und das Deutsche nicht ganz zu vergessen.

1990 lebt Josef als Rückkehrer mit seiner Frau, der Tante und seiner Tochter Leila am Rande der Lüneburger Heide, inmitten anderer Rückkehrer. Sein Leben ist geprägt von den Erlebnissen und Erfahrungen der Kindheit, die ihn wie ein unsichtbarer Geist verfolgen. Und es ist seine Tochter Leila, die uns dieses Leben zwischen zwei Welten näherbringt.

Sabrina Janesch schreibt über so viel: Über die Liebe – zu Mutter und Vater, zu Enkel, Freund und Mitmenschen, zu Wurzeln und Traditionen. Über Heimat und wie sie ein ganzes Leben prägen und beeinflussen kann, was es bedeutet, die Heimat zu verlieren und stetig auf der Suche nach der verlorenen Heimat zu sein. Über Menschlichkeit und Zuversicht und Vergebung und Freundschaft. Ihre Sprache ist fesselnd und einnehmend und dann wieder einfühlsam und ruhig -je nach Situation und Erzählstrang. Und genau das passt stilistisch ganz wunderbar zu diesem Roman aus zwei Welten.

Sabrina Janeschs Roman ist ein großer Lesegenuss! Und es gibt eine ganz große Leseempfehlung an alle, die diese „kleinen, leisen, stillen“ Geschichten lieben!