Schwere Erinnerungen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
pewie Avatar

Von

Josef Ansbacher ist von Kind an ein Vertriebener, ein Heimatloser der trotz allen Widrigkeiten es schafft irgendwo und irgendwie zuhause zu sein. Als Kind wurde er mit seiner Familie nach Kasachstan deportiert, als Erwachsener kam er aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland, denn er hat deutsche Wurzeln seine Familie stammt aus dem Warthegau. Erst gehörte dieses Gebiet zu Preußen, nach dem 1. Weltkrieg zu Polen, ab 1939 wieder zum großdeutschen Reich, danach wieder Polen. In Kasachstan leben all die Menschen die Stalin nicht als Russen betrachtet. Ursprünglich Deutsche aus den unterschiedlichsten Gebieten Russlands die früher oder später dorthin gebracht wurden. Andere ethnische Minderheiten und Kasachen die die Einzigen die mit den schwierigen Lebensumständen umgehen können.
Josef lernt sich überall zurecht zu finden. Er nimmt aber immer ein Stück vergangene Heimat mit. Davon erzählt er seiner Tochter, die Geschichten sind teilweise grausam, mystisch und für ihn immer noch real. Dann verliert er nach und nach seine Erinnerung und ist auf seine Tochter angewiesen, für die diese Geschichten auch ihre eigenen sind.
Die Autorin hat meiner Meinung nach nicht nur einen Roman geschrieben. es ist auch ein Tatsachenbericht. Vor allem vermittelt er uns Lesern eine Innenansicht der Menschen die hier sehr oft als Russlanddeutsche bezeichnet werden. Mal ist dieser Name ein Wort wie er ist Hamburger oder Niedersachse, mal ist es ein Synonym für Andersartigkeit, Bescheidenheit, für etwas was wir in unserer Wohlstandsgesellschaft nicht mehr kennen. Selbstversorgung durch einen Garten, alles wird repariert, geflickt und weiter gegeben. Die Frage warum sind sie anders als Menschen die hier aufgewachsen sind, wird sehr klar beantwortet. Es ist das Leben das uns formt.
Ein Buch von dem meine Nachbarin sagt: Es ist ein guter Ansatz. Sie muss es wissen, denn sie könnte eine Schwester von Josef Ansbacher sein.