Deutsche "Chick Lit": die Nanny und der Fußballstar

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steflu Avatar

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Luke O'Conner ist ein Superstar des englischen Fußballs und schafft es als Womanizer in die Klatschspalten der englischen Yellow Press. "Nebenher" ist er alleinerziehender Vater, denn seine Frau Samantha starb vor einigen Jahren bei einem Autounfall. Als sein Sohn Finn erneut eine Nanny vergrault, stellt er Pippa Emerson als neues Kindermädchen ein. Diese hält ihren neuen Chef für einen arroganten Frauenaufreißer, während Luke sich über Pippas Kleidungsstil und ihren Hund moniert. Es prallen zwei Welten aufeinander und einzig der gute Draht, den Pippa zu Finn entwickelt, hält Luke zu Beginn davon ab, Pippa zu feuern.

Ich habe mich für dieses Buch interessiert, da mich die Kombination aus berühmtem Sportler als Hauptperson (was ich bislang nur aus englischer "Chick Lit" gekannt habe) und dem Schauplatz London angesprochen hat, und ich gespannt war, wie eine deutsche Autorin diese Themen umsetzt. Leider konnte mich das Buch nicht komplett überzeugen. Auf der einen Seite ist es recht mitreißend geschrieben, was mein Lesetempo positiv beeinflusst hat. Auch die Schilderung des Schauplatzes London hat mir Spaß gemacht. Auf der anderen Seite hat es mir an einer nachvollziehbaren Entwicklung der Hauptcharaktere gemangelt. Das Auftreten von Luke wechselt mehrfach ohne erkennbaren Grund zwischen liebevollem Familienvater und arrogantem Schnösel und Frauenaufreißer, dem sogar sein Sohn egal zu sein scheint, hin und her. Auch leuchtet es mir nicht ein, dass Pippa als Nanny (wenn auch für die "Upper Class") genug verdient, um sich Designermode von Vivien Westwood und ein renovierungsbedüftiges Haus in London leisten zu können. Daneben haben ein paar Leichtsinnsfehler mein Lesevergnügen gestört: z.B. auf Seite 172, Kapitel 16 "feixtend" anstatt "feixend" oder auf Seite 150, Kapitel 17 "Wweil" anstatt "weil".

Mein Fazit: ein kurzweiliges Lesevergnügen mit Schwächen.