Das Leben ist kein Rosengarten

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liesmal Avatar

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Emma Brockes erzählt aus ihrem eigenen Leben:
Emma hat so viele Fragen an ihre Mutter Paula. Sie weiß zwar, dass Paula eine junge Frau war, als sie ihre Familie in Südafrika verließ und nach London ging, um sich hier ein neues Leben aufzubauen. Sie weiß auch, dass Paula mit zwei Jahren ihre Mutter verloren hatte, dann bei ihrem Vater gelebt hat und mit sieben Geschwistern aufgewachsen ist, nachdem der Vater wieder geheiratet hatte.
Immer wieder verspricht Paula ihrer Tochter, ihr die ganze Geschichte ihres Lebens zu erzählen, doch immer wieder hört Emma nur Andeutungen. So erfährt sie zwar, dass Paula irgendwann ihren Vater angezeigt hat, dass es eine Gerichtsverhandlung gegeben hat und dass Paula eine Pistole besitzt, doch bevor sie ihre ganze Geschichte erzählen kann, ist sie tot.
Emma weiß, dass sie keine Ruhe finden wird, solange sie nicht herausgefunden hat, was genau im Leben ihrer Mutter geschehen ist. So beschließt sie, sich auf den Weg nach Johannesburg zu machen. Emma sucht Familienangehörige auf, spricht mit Freundinnen und ehemaligen Arbeitskolleginnen ihrer Mutter, wälzt Gerichtsakten und hofft auf diese Weise, auf die vielen unbeantworteten Fragen eine Antwort zu finden.
Wie kleine Teile setzen sich die in vielen Gesprächen gesammelten Eindrücke am Ende zu einem fertigen Puzzle zusammen.
Für mich ist dies eine eindrucksvolle Geschichte über eine beeindruckend willensstarke und mutige Tochter, die ganz entschlossen den Weg geht, den sie gehen muss, um die Vergangenheit ihrer Mutter nachzuvollziehen und zu verstehen.
Paula bewundere ich ebenfalls für ihren Mut, ganz allein in einer völlig fremden Umgebung einen neuen Anfang zu wagen. Es tut mit Leid, dass sie mit niemandem über das Geschehene sprechen konnte und mit den schrecklichen Gedanken an das Erlebte bis zu ihrem Tod allein war.