She left me the gun

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regenprinz Avatar

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Von diesem Buch hatte ich mir nach Leseprobe und Klappentext deutlich mehr erhofft. Denn der Kern der Geschichte ist zweifellos ein dramatischer, das Leben von Emmas Mutter, ihre Kindheit und Jugend/ frühe Erwachsenenzeit in Afrika absolut erzählenswert. Das Problem ist nur, dass in meinen Augen diese Geschichte im Buch keine richtige Form bekommen hat - so wird zwar einiges aus der Vergangenheit berichtet, man lernt auch etliche Personen der Familie sehr anschaulich kennen und die tollen Originalfotos illustrieren das Ganze zusätzlich noch. Aber irgendwie fehlt dem Ganzen eine nachvollziehbare Struktur. Die Spannung verpufft irgendwann ganz, als klar wird, dass Emma keine weiteren Details aus der Vergangenheit ans Licht befördern wird - das Wesentliche weiß man eigentlich ja schon früh. So wirkt alles fast wie "einfach draufloserzählt" und scheint nicht sinnvoll aufgebaut.
Ingsesamt kommt alles ein bisschen verworren daher, nicht Fisch/ nicht Fleisch bzw. nicht Roman/ nicht Tatsachenbericht. Am Ende weiß ich eigentlich gar nicht, was das Buch mir eigentlich erzählen wollte oder warum es so veröffentlicht wurde. Denn die Geschichte um Emmas Mutter wird an vielen Stellen noch "verwässert" durch ihren eigenen Alltag als Journalistin - zumindest hatte ich oft den Eindruck, dass im Buch vieles erzählt wird, das im Grunde gar nicht besonders wichtig ist.
Schön fand ich stellenweise den Humor und für Emmas Mutter empfinde ich größtmöglichen Respekt. Was für eine unglaubliche Frau, was für eine Lebensgeschichte! Aber, so leid es mir tut, die Darstellung des Ganzen in diesem Buch hat mich leider nicht überzeugt. (Und den englischen Originaltitel finde ich übrigens klar besser als den der deutschen Übersetzung!).