Sie ging nie zurück

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urmeli Avatar

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Nach dem Tod ihrer Mutter Paula versucht Emma Brockes Licht in das Dunkel über die Jugendjahre ihrer Mutter zu bringen. Paula verließ ihre Heimat Südafrika und ihre gesamte Familie, um in London ein neues Leben zu beginnen. Als Emma klein war, hat sie häufig ihre Mutter nach ihrem früheren Leben befragt, doch nur ausweichende Antworten erhalten. In Erinnerung blieb ihr die Waffe mit der sie, so sagte Paula, auf ihren Vater (Emmas Großvater) geschossen hatte. Das Leben in Südafrika war auch für eine arme weiße Familie nicht leicht, doch es musste weitere Gründe für die Flucht gegeben haben.

Eines Tages beschließt Emma, das sie als Journalistin durchaus auch über ihre eigene Familie recherchieren könnte und reist nach Südafrika. Dort sucht sie der Reihe nach noch lebende und sie empfangende Verwandte auf. Sie bringt in Erfahrung, dass es einen Gerichtsprozess gegen ihren Großvater gab. Es ging um die Vergewaltigung Fays (Paulas jüngerer Halbschwester), doch bei der Hauptverhandlung haben die Familienmitglieder, im Besonderen Marjorie (Paulas Stiefmutter und leibliche Mutter Fays) einen Rückzieher gemacht. Wie sich bei Emmas Ermittlungen herausstellt, ist Gewalt - körperlich wie sexuell - ein weit verbreitetes Problem auch in der jetzigen Familie. Ein trostloses Leben, Alkohol und Gewalt werden weitervererbt.

Eine interessante Familiengeschichte aus einer anderen Kultur, leider ein wenig sprunghaft geschrieben. Liegt es an der Autorin selbst oder an der deutschen Übersetzung - häufig werden Teilsätze und kurze Passagen wiederholt, leider ist das Buch mit einigen Rechtschreibfehlern gespickt.