Beruht auf echten Biografien zweier Frauen

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caro.booklover Avatar

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Der erste Eindruck des Buches hatte mich überzeugt, vor allem über das italienische Arbeitermädchen Tina mehr herauszufinden. Im Laufe des Romans wurde dann allerdings Maries Geschichte interessanter und besser erzählt. Der Schreibstil ist angenehm. Die Kapitel wechseln sich aus der Perspektive der beiden Frauen ab, wobei der Autor meist direkte Anknüpfungen zwischen den Kapiteln (beispielsweise durch Wiederholung eines Wortes im Kontext am Ende und zu Beginn eines neuen Kapitels) herstellt. Nach meinem Empfinden bringt das die beiden Frauen aber auch nicht näher zusammen (falls das die Intention war), auch wenn beide auf ihre Art gegen den Faschismus rebellieren. Eine echte Rebellin konnte ich nur in der kämpferischen Tina entdecken. Marie führt ein doch eher ruhiges Leben, auch wenn sie als nicht praktizierende Jüdin irgendwann in das Visier der Gestapo gerät. Überrascht hatte mich, dass beide Frauen reale Personen waren und der Autor versucht hat, die teilweise gegensätzlichen Darstellungen der Biografien in diesem Roman zu einer Gesamtgeschichte zusammenzufassen. Ob ihm das gelungen ist, kann ich aufgrund meines mangelnden Hintergrundwissens nur schlecht beurteilen. Mein persönlicher Eindruck ist, dass Maries Geschichte insgesamt einfach besser erzählt ist. Tinas Kapitel wurden im Laufe des Romans zunehmend langweilig und zäh.

Fazit:
Es gibt bessere historische Romane zu diesen Themen. Wer sich allerdings für die Biografien dieser beiden Frauen interessiert (Tina Modotti und Mary S. Rosenberg), kommt hier sicherlich auf seine Kosten.