Das Leben zwei starker Frauen im Kampf gegen den Faschismus

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Der historische Roman "Sie haben mich nicht gekriegt" von Felix Kucher lässt die Leserin oder den Leser in das Leben zweier beeindruckender Frauen eintauchen: Tina wächst in Armut auf und kämpft später als Kommunistin, etwa im Rahmen des Spanischen Bürgerkriegs sowie in Mexiko, gegen die soziale Ungerechtigkeit. Marie leidet dagegen als Kind an keinen finanziellen Nöten. Ihr wird dagegen ihre Verbindung zum Judentum (obwohl nicht praktizierend) zum Verhängnis, was sie letztlich ebenfalls beherzt gegen den Faschismus kämpfen lässt.
Maries und Tinas Wege kreuzen sich irgendwann, wobei ihre Lebensentwürfe in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts an sich nicht unterschiedlicher sein könnten.

Der Autor hat mit diesem Roman eine wahrlich interessante und inspirierende Doppelbiografie herausgearbeitet, die es der Leserin oder dem Leser ermöglicht, sich ganz nebenbei offensichtlich sorgfältig recherchiertes Wissen über den jeweiligen historischen Kontext anzueignen. Besonders spannend finde ich, dass die Geschichte auf wahren Begebenheiten beruht. Gut gefallen hat mir außerdem der Schreibstil, der mich direkt nach den ersten Seiten gepackt hat. Weniger gefallen haben mir leider die (zu) häufigen Sprünge zwischen den Geschichtssträngen der beiden Protagonistinnen. Dem Lesefluss hätte es in meinen Augen nicht geschadet, die jeweiligen Geschichten mit weniger Unterbrechungen zu erzählen.
Insgesamt kann ich für diesen Roman eine klare Leseempfehlung für all diejenigen aussprechen, die sich gerne mit Biografien starker Frauen und/oder geschichtlichen Zusammenhängen befassen.